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14 Januar

01.1.14  


Sonnenuntergang am 31. Dezember 2013 um 15.55 Uhr. Ich habe keinen neuen Film gemacht, obwohl ich fast jede Nacht von irgendwelchen Dreharbeiten träume. Für mein letztes Drehbuch "MONA-LISA WEINT" habe ich kein Geld bekommen. Dafür bin ich im Dezember zweihundertsiebenundfünzig Kilometer Fahrrad gefahren und im ganzen Jahr über zweitausend Kilometer. Ich fühle mich so fit wie nie zuvor.

Mein erstes Feuer in diesem Jahr. Damit es ein gutes Jahr wird. Danach fahre ich mit meiner ägyptischen Freundin, wie jeden Tag, zum Körbaer See.

02.1.14   Mit meiner ägyptischen Freundin und meinem roten Fahrrad zum Körbaer See.



Mein Sohn Nicolai und seine Freundin Ina sind zu Besuch und essen den von mir gekochten Auflauf. Danach musste ich "Skyfall" sehen. Naja.
03.1.14  






04.1.14   Gestern abend musste ich noch "Inglorious Bastards" von Quentin Tarrantino anschauen. Mein Sohn Nicolai sorgt für meine Filmbildung. Aber auch dieser Film hat mich nur wenig begeistern können.
Heute bauen wir ein professionelles Rankgerüst für den blauen Wein, den mein Bruder mir an seinem siebzigsten Geburtstag geschenkt hat. Für das von mir gebaute Gerüst hatte Nicolai nur ein müdes Lächeln übrig. Dann kam meine Tochter Joya. Beim Betreten des Bauernhofs sagt sie: Der ist ja so klein. Sie war zum letzten Mal im Januar 2011hier.





Das Rankgerüst für den blauen Weinstock ist fertig. Alles in allem gut 6 Stunden Arbeit. Bis zum Sonnenuntergang.

Danach diskutieren Nicolai und Joya darüber, wer was erbt. Ich sage nur, noch lebe ich.
05.1.14  

Joyas Weihnachtsgeschenk für mich ist ein Abendessen.





Das war noch gestern.

Mein Sohn Nicolai kann, wie ich, nicht Nichtstun. Also werden in der Wildnis hinter den Ställen auf der Südseite alle inzwischen wieder hochgewachsenen Bäume, die bei Sturm für die Biberschwänze auf dem Dach gefährlich werden könnten, mit der Kettensäge gefällt. Vor vier Jahren haben wir das zum letzten Mal gemacht. Eigentlich brauchen wir einen Radlader und müssten sämtliche Baumstümpfe und Mauerreste da abfahren und eine Wiese daraus machen. Ganz früher sollte da mal ein japanischer Garten mit einem Bächlein und vielen Zierpflanzen entstehen. Nicolai erklärt mir, bei jeder Art von Baumaßnahmen sind die Leute, die die Arbeit machen, das Teuerste. Und du hast ja mich. In dreinhalb Jahren ziehe ich wieder nach Berlin. Dann können wir alles machen, was du gut findest. Ich habe gesagt, dass ich dann schon fast 80 Jahre alt bin. Er sagt, dann kaufen wir dir einen Elektoroller, mit dem du überall hinfahren kannst.

Nach ca. fünf Stunden Arbeit sind alle großen Bäume gefällt. Dann gibt es noch ein kurzes Mittagessen, denn meine Tochter Joya will unbedingt in Berlin noch in eine Schlingensief-Ausstellung gehen.

Jetzt sind alle wieder weg. Auch meine ägyptische Freundin.
Ich bin allein und mache den Abwasch. Das ist für mich völlig ok, denn in den 3 Tagen haben wir unglaublich viel geschafft, schöne Gespräche gehabt, und ich habe mich physisch total verausgabt. Ich kann zwar fast endlos Fahrradfahren, aber Herumlaufen ist Gift für meine Knie.
Kurze Zeit später fängt es an zu regen und scheint nicht mehr aufhören zu wollen. Abschiedstränen aus dem Himmel.

06.1.14  

Weihnachten ist vorbei. Mein Weihnachtsbaum kriegt ein Feuerbegräbnis.



Heute habe ich keine Lust zum See zu fahren. Sylvesterreste.

Der Weg eines Maulwurfs.

Eine wunderbare Überraschung heute beim Lesen des Spiegel: am 10. Januar erscheint der neue Roman von Haruki Murakami in deutscher Übersetzung: "Die Pilgerjahre des farblosen Herrn Tazaki".

07.1.14   In Ägypten wünscht Sisi den Kopten, die heute Weihnachten feiern: Happy Christmas. Die Muslimbrüder schreiben auf Twitter, das sei Verrat am Islam.


Zum Jahresbeginn putze ich meinen Kühlschrank und taue in ab.
In Berlin schaue ich mit meiner ägyptischen Freundin Tarrantinos "Django Unchained" an. Auch hier kommt bei mir keine Begeisterung auf. Allenfalls Jamie Foxx als Django hat mir gefallen.
In Ägypten steht morgen Ex-Präsident Mursi wieder vor Gericht. Die Muslimbrüder, die heute eine Klage gegen die ägyptische Regierung wegen Verletzung der Menschenrechte vor dem internationalen Gerichtshof eingereicht haben, rufen zu einer Massendemonstration (LINK) auf. Auseinandersetzungen mit der Polizei sind vorprogrammiert.
08.1.14   Mittagessen mit Freunden bei einem sehr edlen Italiener im Regierungsviertel mit Vorspeise, Hauptgericht und Süßspeise. Auf das erste und letzte habe ich verzichtet.



Eine Installation mit Computerteilen macht Werbung für ein Webdesignstudio. Der Boden des Ladens ist mit festgeklebten echten alten Schallplatten dekoriert.

Ägypten: Vor dem Gerichtsgebäude, wo die Verhandlung über Mursi stattfinden sollte, gab es Kämpfe zwischen Mursi-Anhängern und der Polizei. Aber Mursi konnte aus seinem Gefängnis in Alexandria nicht hergeflogen werden, weil das Wetter zu schlecht sei. Leute aus Alexandria allerdings haben getwittert, dass der Himmel über Alexandria blau sei. Die Gerichtsverhandlung wurde auf den 1. Februar verschoben. So ist das in Ägypten.
09.1.14  
In meiner Straße in Berlin machen immer öfter neue Geschäfte auf. Dieser hier in meinem Haus sieht aus wie der Set für einen Science-Fiction-Film.
Die ersten Kritiken des neuen Murakami-Romans im Spiegel (LINK) und in der Welt (LINK) machen Lust, ihn sofort zu lesen. Peter Praschl hat in der Welt vor drei Jahren einmal eine enthusiastische Kritik (LINK) über meinen Film "DAS ROTE ZIMMER" geschrieben. Immerhin eine Gemeinsamkeit.
So viel wie heute habe ich in meiner Wohnung lange nicht mehr getan. Ich musste mein Computerleben neu ordnen. Mein Schnittcomputer, den ich 2010 für "DAS ROTE ZIMMER" gekauft habe, wird mein Hauptcomputer, auf dessen Festplatten alles, was ich an Daten habe, Platz hat. Weil das Hin und Her mit den Computern Ewigkeiten gedauert hat, habe ich meine Buchhaltungen für Moana und Thome für das vierte Quartal 2013 fertig gemacht, alle Überweisungen getätigt, alle notwendigen Briefe geschrieben und alles in den richtigen analogen Ordnern untergebracht. Jetzt kann ein neues Leben beginnen.

Mein neuer Hauptcomputer unter dem Schreibtisch. Der dazu gehörende Monitor ist leider auf dem Bauernhof.



Während ich mit meinen Computern beschäftigt bin, installieren die Bauarbeiter eine neue hochmoderne Klingelanlage, die sich sogar programmieren lässt.
10.1.14  
"Vom Juli seines zweiten Jahres an der Unversität bis zum Januar des folgenden Jahres dachte Tsukuro Tazaki an nichts anderes als an den Tod." Mit diesem Satz beginnt Murakamis Roman. Nach drei kurzen Kapiteln bin ich schon tief in den Sog des Romans geraten. Der Krtiker des Tagesspiegel ist beim Lesen gar nicht glücklich geworden. Auch ich würde lieber die englische Übersetzung lesen, denn ich habe starke Zweifel an der Qualität der deutschen Übersetzung.
Ägypten: Auf der offziellen Facebookseite des Militärs wurde dieses Foto ins Netz gestellt. Das Militär bereitet sich mit 250.000 Mann darauf vor, die Abstimmung zur neuen Verfassung am 14. und 15. Januar zu sichern, denn die Muslimbrüder wollen mit aller Macht dieses Referendum sabotieren.
Mein Gott, Ägypten wäre ein toller Kinderspielplatz, wenn dabei nicht viele reale Menschen getötet oder verletzt würden.
Das postet der Nachfolger von Gehad El-Haddad. Er ist ein bisschen mehr sophisticated.


Die in in Kairo twitternden Journalisten geben ihren Witz dazu. Trotzdem ist heute Freitag und ein traditioneller Tag für Demonstrationsmärsche der Muslimbrüder seit Mursis Sturz. Die Muslimbrüder werfen Pflastersteine und Benzinbomben auf die Polizisten. Diese antworten mit Tränengas und Gummigeschossen. Um 17 Uhr ägyptischer Zeit gab es noch keine Toten. Immerhin.
11.1.14  

Leider sind gestern Abend doch noch vier Tote in Ägypten zu verzeichnen gewesen. Die von mir nicht besonders geschätze Autorin Raniah Salloum (LINK) berichtet heute morgen auf Spiegel-Online auch über die "Power Rangers" des ägyptischen Militärs.

Ich bin in der Murakamiwelt versunken. Die Außenwelt wird immer unwirklicher. Ich muss trotzdem 2 Briefe in den Briefkasten werfen. Das ist die Friesenstraße. Hier habe ich 1978/79 gewohnt und 1980 in meiner alten Wohnung "BERLIN CHAMISSOPLATZ" gedreht.

Meine Wohnung damals war in Nummer 18.

Hier entsteht ein "Laden für nachhaltiges Design". Was auch immer das ist.

Die Weihnachtsbäume in der Fidicinstraße sind noch nicht abgeholt worden.
Ein Liebhaber aller meiner Filme und täglicher Leser meines Blogs hat mit gemailt, dass ich mein Leben ändern müsse. Ich habe nachgefragt in welche Richtung, und er hat geantwortet: Ins Abenteuer. Mal sehen. Ich versuche ja, die Zuschauer meiner Filme und die Leser meines Blogs, so gut ich es eben kann, glücklich zu machen.

12.1.14  
Meine ägyptische Freundin, die heute Abend wegfliegt, hat mich durch diesen Kurzhaar-Haarschnitt verschönert, damit ich auch für andere attraktiv aussehe. Das ist selbstlose Liebe.
13.1.14  
Ich besuche meine Tochter Joya, die heute ihren 24. Geburtstag feiert. In der Nähe ihrer Wohnung in Neukölln wird ein Kinderspielplatz mit diesen geschredderten Holzteilen aufgefüllt.

Da Joya in dieser Woche nach New York fliegt, um dort ein halbes Jahr zu studieren, kriegt sie alle meine Dollars und ein Buch von Haruki Murakami auf Englisch "The Wild Sheep Chase". Sie freut sich sehr über beides. Über meine neue Kurzhaarfrisur sagt sie nichts.

Auf dem Weg zu meinem Bauernhof sehe ich zum ersten Mal dieses Hotelgebäude.

Auf der Straße vor dem Hotel ist diese ungewöhnliche Installation.

Der Dorfteich ist schon wieder zugefroren. Hier ist es kälter als in Berlin.
14.1.14   In Ägypten wird heute und morgen über die neue Verfassung abgestimmt. Zum Auftakt explodiert eine Bombe vor einem Gerichtsgebäude in Kairo.
Ich fahre 12 Kilometer bei Nebel und leichtem Nieselregen mit dem Fahrrad und besuche zum erstenmal den Dorffriedhof.

Das frische Grab meiner an Heiligabend gestorbenen Mieterin. Kurz zuvor hat sie ihren 87. Geburtstag gefeiert.

Das Grab meiner Nachbarin, die 97-jährig im letzten Frühjahr gestorben ist. Auf dem Dorffriedhof gibt es noch viel Platz für neue Gräber.
Sandmonkey in Ägypten hat die neue Verfassung (LINK) genau gelesen: "The new constitution states that the new president will not be the high commander of the police; it states that he can’t fire a single minister without parliament’s approval; he can’t appoint a new Minister of Defencee without the military’s consent; he can’t chose the Minister of interior, Justice, or Foreign Affairs without the approval of the prime minister (who gets appointed by the parliament); he can’t declare a state of emergency without the prime minister and parliament’s approval; he can’t send troops overseas without the approval of the National Defense Council and two-thirds of the parliament; and he can’t provide a presidential pardon without the consent of the cabinet. Those who believe that President Al-Sisi would have absolute unchecked power to strongly lead us through those turbulent times will be perplexed the first time they demand his removal of a minister from his position and discover the kind of process he must go through to do that." Obama, der in den USA wesentlich mehr Macht hat als ein Präsident Sisi in Ägypten, hat vermutlich aus Mitleid dafür gesorgt, dass die Amerikaner jetzt wieder Ägypten mit Milliarden Dollars unterstützen wollen - was der Washington Post (LINK) überhaupt nicht passt.
15.1.14  
Meine Gäste haben Berge von Wäsche hinterlassen, die ich im Laufe der nächsten Tage waschen und trocknen muss.



Ich fahre trotz des Nebels mit dem Rad 12 Kilometer.
Auch in Ägypten ist es ziemlich neblig. Die Anhänger der Muslimbrüder stören die Volksabstimmung wo sie nur können, senden ständig Tweets, dass so gut wie kein Ägypter in die Wahllokale geht, veröffentlichen Zahlen, die sie gar nicht haben können.

Was auf jeden Fall auf Grund der veröffentlichten Bilder stimmt, ist, dass vor allem ältere Leute und darunter viele Frauen abgestimmt haben. Die Jugend hat die Abstimmung ignoriert. Alle die abgestimmt haben, haben mit Ja gestimmt. Für Sisi wird es also darauf ankommen, wieviele überhaupt abgestimmt haben. Mursis Verfassung im Dezember 2012 hatte 30 Prozent Wahlbeteiligung, "Sisis Verfassung" (wie die FAZ das genannt hat) muss ergeblich darüber liegen, um daraus einen Auftrag des ägyptischen Volkes als Präsident zu kanditieren, abzuleiten.
Die Muslimbrüder, denke ich, widersprechen ihren eigenen Erfolgsmeldungen, wenn sie sich schon jetzt auf das nächste wichtige Datum, den 25. Januar, dem Beginn der Revolution konzentrieren.


16.1.14  


Mein Haus von der anderen Seite des Dorfteichs an diesem Regentag. Eine Familie aus einem Nachbardorf schickt mir eine email, dass sie alle meine Filme lieben und mein Blog lesen und sich darauf freuen, dass ich wieder ein neues Drehbuch schreiben will. Das macht mir Mut und ich fahre trotz Regen mit dem Fahrrad meine Zwölfkilometerstrecke.

Die ersten Sträucher schlagen aus bei diesen Vorfrühlingstemperaturen. Das erinnert mich an den Winterdreh von "DAS GEHEIMNIS" im Februar 1994. Ich wollte Schnee, hatte seit Anfang Januar ein Filmteam auf Standby. Als ich damals sah, dass die Sträucher grün wurden, entschied ich mich, in der Uckermark zu drehen. Ob mit oder ohne Schnee. Als wir zum Drehen dort ankamen, blieben unsere Autos im Tiefschnee stecken. Das waren noch Zeiten. Da waren noch alle Götter im Himmel und auf der Erde auf meiner Seite.

Sisi hatte mit Sicherheit eine größere Wahlbeteiligung erwartet, ob er trotzdem "den schlechtesten Job, den Ägypten zu vergeben hat" (Sandmonkey), auf sich nimmt, ist durchaus fraglich. Mursi ist mit 50 Prozent der Stimmen (13,2 Millionen) gewählt worden. Die Muslimbrüder werden Sisi mit Sicherheit nicht wählen, sich aber schon aus juristischen Gründen wieder für einen Wahlboykott entscheiden müssen. Die Aktivisten der Januar-Revolution und viele Liberalen auch nicht, weil sie dann eine Militärdiktatur befürchten. Die Stimmen, die er kriegen kann, sind also nur die rund zwanzig Millionen, die das Referendum jetzt bekommen hat. Es war ja ohnehin vorwiegend eine Abstimmung über ihn. Und natürlich auch eine gegen die Muslimbrüder. Immerhin hat fast jeder zweite wahlberechtigte Ägypter jetzt mit "Ja" gestimmt.
Wie vorher die Washington Post hat jetzt auch das Editorial Board der New York Times (LINK) mit einem Vergleich der Demokratie-Versuche zwischen Ägypten und Tunesien das, was in Ägypten geschieht, verurteilt: Tunesien sei auf einem besseren Weg zur Demokratie.

17.1.14   "PINK" läuft nicht nur am 9.2. um 17.10 Uhr, sondern auch noch am 12. 2. um 1.50 Uhr auf 3SAT. Darüber freue ich mich.

Heute hatte ich Lust auf Wald. Warum bei diesen Kiefern das Harz abgezapft worden ist, weiß ich nicht.



Heute bin ich zur Abwechslung einmal auf die andere Seeseite gefahren.

Auf dem Nachhauseweg hat sich der Wald in eine Baustelle verwandelt.

Vorbereitungen für ein großes Feuer morgen.
Was in Ägpten getwittert wird, ärgert mich heute. Nur wenig Leute schreiben über das, was ist oder sie twittern Unsinn. Zwei Ausnahmen auf OpenDemocracy (LINK) und Atlantic Council (LINK). Die Muslimbrüder haben wieder mehr Demonstranten als bisher auf die Straßen geschickt. Um 16 Uhr gab es schon 5 Tote. Aber das ist denen völlig egal. Sie sind dumm und störrisch und wollen lieber das Land kaputt machen, als sich der Wirklichkeit stellen. Was soll Sisi machen, wenn er Präsident wird. Er kann sie ja nicht alle ins Gefängnis stecken oder erschießen lassen. Dann wäre Ägypten wirklich ein zweites Nordkorea, was einige schon jetzt schreiben.
Meine ägyptische Freundin hat während der Mursiherrschaft immer wieder zu mir gesagt: es sieht nicht gut aus in Ägypten und mir nicht erlaubt, sie zu besuchen. Jetzt sieht es wirklich nicht gut aus. Keiner der möglichen Präsidentschaftskandidaten (Moussa, Sabahi und Shafik) will gegen Sisi antreten. Auch das ist katastrophal für das Image Ägyptens in der westlichen Welt. Zumindest einer müsste sich opfern, damit Ägypten wirklich eine Wahl hat. Am besten wäre eine Kandidatur von Mursi (dann holt man ihn eben aus dem Gefängnis) und Sisi. Aber das ist wishful thinking, denn die Muslimbrüder und auch Mursi würden sich nie auf eine solche offene (meinetwegen auch demokratische) Konfrontation einlassen, weil sie wissen, dass sie keine Chance haben, diese zu gewinnen.
Wenn ich Sisi wäre, würde ich den fast hoffnungslosen Job der Präsidentschaft annehmen, denn bei jedem Film, den ich in den letzten Jahren gemacht habe, war meine Situation angesichts meines Mini-Budgets und angesichts der allgemeinen Schwierigkeiten beim Drehen eines Films auch nicht viel besser.
Ich bedanke mich hiermit bei ihm für seine Glückwünsche zu meinem Geburtstag:

18.1.14  
Das ist nicht die Sonne, sondern der Mond heute morgen vor Sonnenaufgang.

Zum ersten Mal in diesem Jahr kann ich meine Wäsche zum Trocknen draußen aufhängen.

Das ganz große Feuer im Innenhof habe ich verschoben und hier im Garten ein kleines Feuer gemacht. Auf meinem Gartenteich ist eine dünne Eisschicht.

Wenn ich einmal im Garten bin, muss ich weiterarbeiten. Jetzt habe ich auch den Farn abgeschnitten…

…und ihn auf die letzten Reste des Feuers gelegt. Mit ein bisschen Glück trocknet er noch in der Glut und ist bis morgen verbrannt.
Ägypten wartet auf das offizielle Ergebnis des Referendums zur neuen Verfassung. Der NewYorker (LINK) bringt einen wirklich informativen, sehr lesenswerten Bericht zur neuen und alten Verfassung und zur Stimmung in der ägyptischen Bevölkerung. Außerdem ist er auch gut geschrieben.
19.1.14  
Wie gut, dass ich gestern fast den ganzen Tag draußen verbracht habe. Heute ist es kalt und regnerisch. Der Farn, obwohl klitschnass ist fast komplett verbrannt.

Am Ortseingang von Dahme stand bis zum letzten Sturm diese Scheune.

Auf dem Powerbook-Bildschirm gehen die Tweets aus Ägypten ein. Auf dem Monitor daneben verfolge ich den Flug meiner Tochter Joya nach New York.
Während meine Tochter in die USA fliegt, sind aus den USA zwei verschiedene Delegationen des Kongresses heute in Kairo eingetroffen. Ich denke, allein die Tatsache erklärt alles. Zeinobia, eine ägyptische Bloggerin (LINK) hat gestern Nacht versucht, die außenpolitischen Fragen und Konsequenzen einer Kandidatur von Sisi erläutert. Vom Besuch der Amerikaner in Kairo wusste sie noch nichts. Will das massive Aufgebot von 14 Amerikanern verhindern, dass Sisi kanditiert, weil dann der Sturz Mursis im Juli damit in den Augen der westlichen Welt eindeutig zum Militärputsch würde. Auch die Emirate und Saudis, die Ägypten mit vielen Milliarden Dollars am Leben erhalten, wären nicht übermäßig glücklich über einen Präsidenten Sisi.
Warum, zum Teufel, gibt es in Deutschland keine Zeitung, die das, was in Ägypten passiert, kompetent kommentiert und analysiert!

Jetzt um 18 Uhr ist der Flieger mit meiner Tochter schon über Grönland.
20.1.14   Draußen ist es eisig. Ich bin seit heute offizieller Einwohner von Niendorf. Das war notwendig, sonst hatte mir der Abfallzweckverband meine Abfalltonne weggenommen.
Da es morgen schneien soll, habe ich sicherheitshalber meine beiden blauen Weinstöcke mit einem Kälteschutz eingehüllt.





Das Leerräumen der Wohnung meiner Mieterin durch die Erben zieht sich schon seit Tagen hin. Die Firma, die seit 20 Jahren alle Installationen in meinem Bauernhof gemacht hat, kommt gegen Mittag, baut den Stromzähler meiner Mieterin ab und schließt den Stromkreis für ihre Wohnung an den für meine Wohnung an. Ich nehme so langsam Besitz von diesen neuen Räumen.

Mit diesen beiden Fenstern hat mein Bauernhof dann 7 Fenster in Richtung Dorfteich.

Das Wohn- und Schlafzimmer. Im Februar lasse ich alle elektrischen Leitungen unter Putz legen. Mehr kann ich leider nicht machen lassen. Vielleicht übernimmt mein Sohn Nicolai einen Teil der Verschönerungs- und Renovierungsarbeitenarbeiten. Er hat das vor vier Jahren schon in meiner Berliner Wohnung gemacht.
Ich denke, dass ich die Wohnung einweihen könnte, indem ich im März mit diesen Tapeten mein neues Drehbuch schreibe. Auf dem Dachboden ist noch ein Riesenschreibtisch, den mein Freund Jochen Brunow hier deponiert hat und der beim Drehen von "TIGERSTREIFENBABY WARTET AUF TARZAN" 1997 als Produktionsschreibtisch gedient hat.
21.1.14  


Der erste Schnee in diesem Jahr. Ich hätte gerne mehr davon.

Bei minus 2 Grad hat mein Teich schon wieder eine dünne Eisschicht. Bald soll es minus 10 Grad werden.
Gegen 10 Uhr erfahre ich am Telefon, dass meine Chancen, eine Finanzierung für einen neuen Film zu kriegen in den nächsten vier Jahren gleich Null sind. Es bleibt mir also nur die Crowdfinanzierung: alle, die mir im September, als ich auf den Azoren war, Finanzierungzusagen gemacht haben, sollten also schon jetzt anfangen, dafür zu sparen. Im März werde ich eine Seite ins Netz stellen, die alle Details und den Ablauf dazu erklärt. Da ich das Drehbuch ohnehin online schreibe, kann jeder Geldgeber den Schreibvorgang "überwachen" und Empfehlungen oder Einwände machen.
Danach bin ich aufs Fahrrad gestiegen. Es fährt sich wunderbar im Schnee. Die Welt ist wie in Watte gehüllt.



Während ich dieses Foto mache, sehe ich aus dem Baumstreifen 4 oder 5 Rehe heraustreten. Ich versuche sie zu fotogafieren und plötzlich kommen noch weitere dazu. Es sind bestimmt 12 bis 14 Rehe. Ich habe noch nie so viele Rehe auf einmal gesehen. Dann dachte ich, dass es vielleicht eine Mufflonherde sein könnte. Ich laufe ca. 300 Meter, um sie besser sehen zu können.



Danach geht es mir wieder sehr viel besser als nach dem Telefonat am Morgen.
Am Abend entdecke ich noch auf dem Filmblog "Movie Buff's Daily" (LINK) eine Besprechung von "DAS ROTE ZIMMER". Und von alleskino.de auf Youtube einen Teaser (LINK) zu "SUPERGIRL".

22.1.14  
Haruki Murakamis neuer Roman auf der Spiegel-Bestsellerliste. In der Zeit (LINK) ist ein Interview mit ihm erschienen, auf das mich Livia Theuer aufmerksam gemacht hat.

Jetzt ist endlich richtiger Winter. Damit der Übergang zum Frühling für mich etwas schneller geht, habe ich diese drei Forsythienzweige abgeschnitten. Vielleicht blühen sie schon in 2 oder 3 Wochen.
Über Ägypten diskutieren 7 amerikanische Professoren (LINK) unter dem Titel "What Killed Egyptian Democracy?" Das alles zu lesen, dauert lang. Ich habe es getan, und bin mit ihrer wissenschaftlichen Herangehensweise nicht glücklich. Ägypten ist anders und folgt keiner Revolutions- oder Demokatie-Theorie. Nach allem, was ich in den letzten fünf Jahren über und auch in Ägypten gelernt habe, ist jederzeit immer alles möglich. Einen kleinen Vorgeschmack darauf gibt mal wieder Sandmonkey (LINK), der zugibt, dass er über die neue Verfassung mit Ja gestimmt hat und sie vor allem genau gelesen hat. Einmal geht es um die Artikel, die das Militär betreffen. Er prophezeit einen eventuellen, in der Verfassung angelegten Krieg der Generäle. Zum anderen geht es um die Finanzierung von Teilen des Staatshaushalts. Er sagt, dass auch in der Verfassung angelegt ist, dass Ägypten wie Hollande in Frankreich die Steuern der Reichen anheben wird, was in der Folge zu deren Exodus aus Ägypten führen könnte. Was für Ägypten, das schon unter dem Auszug der reichen Kopten unter der Regierung Mursi gelitten hat, gar nicht gut wäre. Da Sisi bei den Meetings der Fünfzig, die die neue Verfassung ausgearbeitet haben, sehr oft selbst anwesend war und öfter lautstark in die Diskussionen eingegriffen hat, kann ich mir nicht vorstellen, dass solche Unstimmigkeiten jetzt da drin stehen. OK, ich sehe, ich muss auch die Verfassung lesen. Ich habe sie in englischer Übersetzung. Eine Militärdiktatur ist Ägypten noch lange nicht, und ein Bürgerkrieg ist, wie ich Anfang August meiner ägytischen Freundin (LINK) gesagt habe, ist für mich auch jetzt nicht vorstellbar. Interessant ist, dass die Muslimbrüder ihre Archive auf ihrer Website und auf ihrem Twitter-Account heute gelöscht haben. Das ist vermutlich, drei Tage vor dem 25. Januar, dem Gedenktag der Tahrir-Revolution, der hoffnungsvollste Aspekt für die Zukunft Ägyptens.
23.1.14   In Berlin und Köln läuft ab heute der Film "Art War" über die Grafitti in Kairo an. Die FAZ hat dazu eine Video-Kritik (LINK) veröffentlicht. Wer mein Blog in den letzten zwei Jahren verfolgt hat, wird viele Bilder wiedererkennen.

Mein Mittagessen heute: Bratkartoffeln mit Spiegeleiern und Speck und ein Glas Rotwein aus dem lokalen Supermarkt für 3,99 Euro. Der einzige der einigermaßend schmeckt. Zum Radfahren ist es mir bei minus 5 Grad definitiv zu kalt. Also mache ich Datensicherungsarbeiten mit den zwei Computern, die ich hier auf dem Bauernhof habe. Das dauert Ewigkeiten bei mehreren Film-Dateien, die um die 200 GB groß sind.

Das wird wohl der letzte Laptop sein, mit dem ich einigermaßend schnell arbeiten kann. Beim Drehen in Italien von "INS BLAUE" musste ich ihn für die Datensicherung kaufen, denn er hat einen Express-Card-Slot, mit dem man auf zwei weiteren Festplatten gleichzeitig die Filmdaten sichern kann. Die MacBooks mit 17Zoll-Bildschirm gibt es nicht mehr und den ExpressCard-Slot auch nicht. An meinen Computern sehe ich, dass ich alt geworden bin. Vielleicht zu alt für das Filmemachen heute? Immerhin kann ich auch heute noch, Leuten, die mit ihrem Mac Probleme haben, Ratschläge geben, wie sie diese beheben können.
24.1.14   Die ägyptische Twitterwelt ist in großer Aufregung, denn vor dem Polizeihauptquartier in Kairo ist eine Bombe explodiert. Die Süddeutsche Zeitung berichtet (LINK) darüber und zitiert einige Tweets.
Etwas später explodieren 2 weitere Bomben in Kairo.



Mein Autogastank ist leer. Ich kann ihn zum Glück jetzt auch in Dahme auffüllen.

Dieses Graffito schickt mir meine Tochter Joya aus New York.
Zu den fünf Toten bei den Bombenanschlägen in Ägypten heute morgen kommen inzwischen landesweit 10 weitere, denn heute ist Freitag, der Tag an dem immer seit dem Sturz Mursis Protestmärsche der Muslimbrüder stattfinden. Also auch heute. Sie kommen mir vor wie durch ihre Gene gesteuerten Ameisen, die egal wieviele ihrer Geschlechtsgenossen sterben, immer weiter marschieren. Und morgen ist der 3. Jahrestag der Revolution vom 25. Januar. Ein deutsches Fernsehteam (LINK) mit offizieller Drehgenehmigung (!) hat trotz zahlreicher Warnungen von in Kairo lebenden Journalisten auf Twitter (die sie vermutlich nicht gelesen haben), erleben dürfen , wie die Ägypter gegenüber Fremden heute reagieren.


Eine vierte Bombe ist in Kairo heute explodiert. Sandmonkey, der immer schon ein bisschen in die Zukunft sieht in seinen Texten, ist heute nach Gouna ans Rote Meer gefahren. Meine ägyptische Freundin ist nicht in Ägypten, sondern in Paris. Hier auf dem Bauernhof im Schnee habe ich im Moment das Gefühl, ich bin auf einem anderen Planeten. Oder in einem alten Murakami-Roman.
25.1.14   Minus 12,8 Grad war die Tiefsttemperatur heute Nacht. In Ägypten ist gleich heute morgen eine 5. Bombe explodiert.



Am Nachmittag öffnet sich der Himmel und die Sonne scheint. Aber die Höchstemperatur bleibt bei minus 10 Grad.

Ich komme leider nicht weg von den Twitter-Nachrichten aus Ägypten zum dritten Jahrestag der Revolution.





26.1.14  

Ich beobachte ein merkwürdiges Wetterphänomen gestern. Am Nachmittag ist die Außentemperatur auf minus 14, 6 Grad von minus 10 Grad gefallen und treffe Sicherheitsmaßnahmen, dass die Wasserleitungen in meinem Badezimmer nicht wie vor 2 Jahren einfrieren. Aber heute morgen hat es nur minus 12 Grad. Ich hatte heute morgen bis zu minus 20 Grad erwartet.

In Ägypten gab es gestern landesweit 29 Tote. Die Muslimbrüder sagen, dass es 100 Tote waren. Wie der Tag verlaufen ist, dokumentiert die ägyptische Bloggerin (LINK) Zeinobia. Hier jetzt die "amtliche" Totenzahl.

Zur Erklärung der ungewöhnlich hohen Zahl: die meisten Toten gab es in Matareya, wo die Muslimbrüder hartnäckig ein neues Sit-In aufbauen wollten. Dort ist auch die Ingenieursfakultät der Helwan University, deren Studenten sich seit Monaten besonders heftige Auseinandersetzungen mit der Polizei geliefert haben.
Ungeachtet der Toten rufen die Muslimbrüder (LINK) auch heute wieder zu neuen Demonstrationen auf: "The National Alliance understands and appreciates the mounting anger among the masses rising against the unspeakable terror crimes of the fascist putschists' murderous militias…"
Der Interimspräsident sagt in einer siebenminütigen Fernsehansprache: "We're determined, both the people and the state, to root out terrorism…The nation overcame terrorism in the '90s and we will do so again." Außerdem verkündet er, dass die Präsidentschaftswahlen zuerst stattfinden werden und nicht die Parlamentswahlen, wie das in der Roadmap vorgesehen war. Ob Sisis Reden, wenn er denn Präsident wird, auch so kurz und präzise werden, bezweifeln die meisten ägyptischen Journalisten. Jetzt geht die ägyptische Demokratie ihren Gang.

Heute Nachmittag scheint die Sonne genau so wie gestern. Ich mache ein Loch ins Eis, um zu sehen, wie dick es schon ist. Vielleicht 4 Zentimeter. Das reicht nicht zum Schlittschuhlaufen auf dem Dorfteich.

Mein Rhododendron macht Winterschlaf, um die Kälte zu überleben.

Heute um 16 Uhr war die Wohnungsübergabe. Alle Räume sind besenrein und leer. Jetzt gehört der ganze Bauernhof mir allein. Daran wird sich auch so schnell nichts ändern, da mir das Geld fehlt, um die Wohnung zu renovieren.

27.1.14   Beat Presser, ein Schweizer Fotograf und Autor kommt heute und will für ein Buch über "Jungfilmer" mit mir ein Interview und Fotos machen. Ich fahre zur "Pension Ingrid" ins Nachbardorf und bereite die auf seine Ankunft vor. In einem der Zimmer da habe ich im August 2010 die schöne Kuschelszene zwischen Seyneb Saleh und Peter Knaack gedreht. Seitdem war ich nicht mehr da.



Ein Standfoto von den Dreharbeiten am 10. 8. 2010. Wenn ich die Bilder anschaue wird mir ganz warm ums Herz.

Immer wenn es schneit, kommt dieser Riesentraktor und macht die Straße frei. Heute hat es von 8 bis 14 Uhr geschneit. Um 16 Uhr kommt der Zug mit Beat Presser. Schon im Auto kommen wir gut miteinander zurecht.
Er findet die Landschaft schön, aber sehr flach. Ich sage, hier zu leben ist wie am Meer zu leben. Man sieht, wie die Sonne aufgeht und wie sie untergeht. Ein paar hundert Meter vor meinem Bauernhof macht er mich auf die Sonne, die dabei ist unterzugehen, aufmerksam.



Beat Presser zeigt mir sein "Jungfilmer"-Projekt. Da ich so gut wie alle kenne, fällt mir zu fast allen Porträtierten vieles ein. Allerdings muss ich sehr oft fragen, wer der oder die Porträtierte ist, denn die meisten kenne ich noch aus der Zeit, als sie jung waren. Am Ende habe ich ihn geduzt, weil er mir vertraut geworden ist. Auf die Fotos und das Interview morgen bin ich sehr gespannt, und ich habe auch Lust, das zu machen.
Morgen im Morgenlicht, vor Sonnenaufgang, will er die ersten Fotos mit mir machen.
28.1.14   Von 8.30 Uhr bis 15 Uhr macht Beat Presser Fotos mit mir und ein Interview. Er ist total lustig und kann kaum aufhören. Er denkt sich viel bei jedem Foto und sagt zu mir: du hast einen tollen Stein. Das verstehe ich nicht, denn es ist ein Schweizer Ausdruck und heißt soviel wie, du hast einen tollen Kopf.

Ihm gefällt diese Kombination: ich sitze mit meinem Computer im Schnee und neben mir der alte Trabbi.

Draußen im Garten gefällt ihm mein Birkenwald.

Bet lädt mich zum Mittagessen ein, aber alle Gasthöfe sind heute geschlossen. Nur in Hohenseefeld ist eins geöffnet. Aber eigentlich ist es auch zu. Da findet ein Schlachtefest mit 95 Gästen statt. Das einzige Essen, was wir kriegen, ist diese Schlachteplatte mit Sauerkraut und Brot. Mehr darüber zu sagen verbietet mir die Höflichkeit. Danach bringe ich ihn zum Bahnhof…

…aber vorher will er unbedingt noch ein Foto mit mir und der Stromtrasse machen.
29.1.14   Mir geht es heute gar nicht gut. Hier noch 3 Fotos, die Beat Presser mit seiner neuen digitalen Leica und mit einem 16mm Objektiv in der Wohnung meiner verstorbenen Mieterin gemacht hat.







Das Schilf auf dem Eis des Dorfteichs wird gemäht. Das Eis scheint dick genug zum Schlittschuhfahren? Schade, dass Beat Presser schon weg ist, denn er ist auch Eisschnellläufer und so wie ich ihn kennengelernt habe, mindestens genau so mutig wie dieser Mann.
30.1.14   Ich habe es tatsächlich geschafft, diesen schweren Eichenschreibtisch alleine aus dem Speicher über eine steile Treppe herunterzuholen und aufzubauen. Denn morgen besucht mich Serpil Turhan, und ich will ein bisschen mit ihr den Raum einweihen. Hier will ich mein neues Drehbuch schreiben. Jetzt fehlt nur noch ein stilgerechter Stuhl zum Schreiben.

Da der Raum beim Schreiben wichtig für mich ist und auch das, was ich sehe, wenn ich aus dem Fenster schaue, weil mir nichts einfallen will, noch 2 Fotos wie die Welt draußen aussieht. Vielleicht ist das, was ich heute - ein Monat vor dem Schreibbeginn - mache, auch eine Art Geisterbeschwörung. Beat Presser hat zu mir gesagt, dass meine Filme, mein Blog und mein Bauernhof eine Art Gesamtkunstwerk seien. Ich habe das nie so gesehen, aber vielleicht hat er Recht.



31.1.14  
Der Tag, an dem Serpil kommt…

…die Forsythienzweige fangen an zu blühen. Für Serpil.

Versuch nach dem Mittagessen einen Schneemann zu machen. Das geht leider gar nicht. Der Schnee ist zu kalt und pappt nicht.

Vögel haben wieder alles aufgefressen.





Wir suchen auf einem meiner Speicher das Plakat von "DAS SICHTBARE UND DAS UNSICHTBARE" für Fred Kelemen, den Kameramann des Films.

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