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"Das rote Zimmer"

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Crew

4.08.10  














Der 16. Drehtag: Nach drei Szenen im Wald, in dem alle, die süßes Blut haben. trotz Mückenschutz gestochen werden, drehen wir endlich die beiden Szenen, in denen Sibil und ihr Freund Max auf einem Stück Ödland ein Feuer machen, und es dann mit Birkenzweigen, bevor es zu groß wird, wieder löschen. Vorher haben wir sämtliche Schnecken in diesem Gebiet, wie es uns der Beauftragte für den Naturschutz aufgegeben hat, aufgelesen und in ein vor dem Feuer sicheres Gebiet gebracht.
5.08.10  
















Der 17. Drehtag: Fast fünf Stunden im Mücken und Ameisenland. An jeder Ecke im Wald sind Ameisenhaufen. Luzie sitzt dreimal auf ihrem Hochsitz an einer Waldlichtung und schreibt verschiedene Texte. Danach noch eine Autofahrt mit Fred und seinem roten Volvo. Aus Verzweiflung über das ewige Warten und die Hitze lege ich mich mitten auf die Straße. Serpil findet, dass ich noch nie so lustig war beim Drehen wie heute. Morgen ist unser letzter Drehtag hier in Ost-Vorpommern, und heute abend feiern wir unser Bergfest. Wir haben allen Grund zu feiern!
6.08.10  












Der 18. Drehtag: Am Baggersee geht Fred angeln und begegnet am Abend einer Frau, die ihn mit der allergrößten Selbstverständlichkeit und Direktheit einer Liebesgöttin verführt. Es regnet nicht. Die Sonne scheint manchmal. Aber in unmittelbarer Nähe muss die ehemalige LPG ausgerechnet heute mit gewaltigen Erntemaschinen das Getreide mähen. Der Lärm dieser Ungetüme passt gar nicht zu unserer intimen Szene und so müssen wir uns an Ort und Stelle mit einem Primärton begnügen. Auf der Suche nach einem stillen unwillige Ort, wo die beiden Schauspieler ihre Dialoge nachsprechen können, fällt uns nur wieder Plöwen ein. Aber auch da gibt es akustische Hindernisse: Grillen (die ich schon seit "ROT UND BLAU" nicht mehr höre), ein Flugzeug und das Muhen der durch unsere Ankunft aus dem Schlaf gerissenen Kühe.
10.08.10  












Der 19. Drehtag: Fred nimmt ein Zimmer in einer Pension, frühstückt und erfährt am späten Abend von der Wirtin, nachdem er mit Venus am See geschlafen hat, dass eine junge Frau - vielleicht seine Tochter, vermutet die Wirtin - in seinem Zimmer auf ihn wartet.
Kurz nach Sonnenuntergang drehen wir dann noch Freds Ankunft in der Pension. Mir fällt zu dieser Einstellung ein, dass für Ute Freund wie für mich die Magie eines Orts eine große Bedeutung hat. Da sind wir beide uns immer sofort hundertprozentig einig. Sonst nicht immer. Bei "Inception" gibt es keine Orte. Nur extrem künstliche Wirklichkeitssplitter, die sich zu nichts zusammenfügen.
11.08.10  
















Der 20. Drehtag: Sibil wartet in Freds Pensionszimmer auf Fred. Der putzt sich mehrmals die Zähne (wie alle meine Schauspieler in meinen Filmen) und legt sich dann zu ihr ins Bett. Am nächsten Morgen frühstücken sie zusammen. Fred sagt, dass er sich vorkomme wie eine Fliege in einem Spinnennetz. Sibil sagt: Du bist keine Fliege, sondern ein toller Mann. Bei dieser Szene fing es an zu regnen
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