Blog
Termine
Thome
Kontakt
Filmografie
Tagebuch
Drehbuch
Dreharbeiten
Montage
Archiv

"Das Sichtbare und das Unsichtbare"

1. Woche
2. Woche
Drehbuch

 
Im Schatten des Mondes

 

1/DISCO/ INNEN/NACHT
SARAH HELLMAN (65) tanzt wild mit einem MANN (45) auf der Tanzfläche. Danach gehen beide zur Bar und trinken Wein. SARAH: Wohin gehen wir? Zu dir oder zu mir?

2/APPARTMENT/INNEN/NACHT in einem Hochhaus. SARAH und der MANN im Bett. Sie haben miteinander geschlafen. SARAH zieht sich wieder an und sagt: Es war schön mir dir. MANN: werde ich dich wiedersehen? SARAH: Nein.

3/ AUTO/AUSSEN/NACHT
SARAH fährt nach Hause..

4/ AUSSEN/NACHT
SARAH steigt aus ihrem Wagen und öffnet die Tür zu ihrem Haus. Eine großbürgerliche Villa in Zehlendorf.

5/INNEN/NACHT/KÜCHE
SARAH öffnet eine Flasche Rotwein und gießt ihn in ein Weinglas.Sie trinkt einen Schluck.

6/INNEN/NACHT/ATELIER
SARAH hat sich umgezogen und steht vor einer leeren Leinwand. Sie beginnt, ohne lange Nachzudenken, zu malen. Sie macht eine Pause trinkt Wein und geht zum Fenster. Draußen ist der Mond aufgegangen.

7/INNEN/MORGEN/KÜCHE
Die Sonne scheint. SARAH sitzt beim Frühstück. Vor ihr auf dem Tisch liegt ihr iPhone, mit dem sie Fotos von den vielen Stadien ihres neuen Bildes gemacht hat und schaut sich die Fotos an. In diesem Augenblick klingelt ihr Iphone. Es ist ihre Tochter Clara.
CLARA sagt: Mama bist du zuhause? SAHRAH sagt ja. CLARA: Ich komme in einer Stunde. Ich bin zuhause ausgezogen. Mein KARLHEINZ betrügt mich.

8/INNEN/TAG/ZIMMER IM GRAND HOTEL IN CABOURG
HELMUT FISCHER (68) sitzt vor seinem Laptop und schreibt. Es klopft an seiner Tür. Ein ZIMMERMÄDCHEN bringt ihm sein Frühstück. HELMUT sagt (auf französisch) Bitte stellen sie es dahin. Er deutet auf einen Beistelltische. HELMUT bedankt sich und schreibt weiter.

9/TAG/AUSSEN/ VILLA VON SARAH
CLARA (35) hält mit ihrem blauen VW vor dem Haus. SARAH kommt aus dem Haus. Sie umarmen sich. CLARA: Kann ich für eine Weile bei dir wohnen: Bis ich etwas Neues für mich gefunden habe. SARAH: Du kannst so lange hier wohnen, wie du willst. In Berlin eine Wohnung zu finden, dürfte nicht einfach sein.
CLARA Öffnet den Kofferraum ihres Wagens. Sie hat vier Koffer dabei. SARAH: Du kannst wieder in dein altes Zimmer ziehen. Hier hat sich in all den Jahren nichts verändert. Sie tragen gemeinsam die vier Koffer ins Haus.

10. TAG/ INNEN/KÜCHE
SARAH: Hast du schon gefrühstückt? CLARA: Ja:Dabei ist es passiert. Wir haben uns gestritten. Und ich habe ihm eine Ohrfeige gegeben. Darauf hat er zurückgeschlagen. SARAH: Mein Vater hat uns immer gesagt. Pack schlägt sich Pack verträgt sich. CLARA: Ich habe keine Lust auf Versöhnungssex. SARAH frühstückt zu Ende. Willst du einen Kaffee? CLARA: nein. SARAH: Ich schlage vor, bevor du mit dem Auspacken anfängst, dass wir zusammen spazieren gehen.

11. TAG/AUSSEN/WANNSEE
SARAH UND CLARA gehen am Strand des Wannsees spazieren.
SARAH: Hier gehe ich immer hin, wenn ich Probleme habe. CLARA: Karlheinz kann sowas von böse sein. Er ist ein böser Mensch. Er hat eine schwarze Seele. SARAH: Mein Mann war auch nicht viel besser. CLARA: Ich habe ihn geliebt. SARAH: Hm.

12. TAG/AUSSEN/STRANDPROMENADE
HELMUT FISCHER fährt mit seinm Fahrrad am Strand entlang. Nach einer Weile steigt er vom Rad ab und setzt sich auf eine Bank.
Er schaut den schönen jungen Mädchen nach. Ein Mädchen lächelt ihn an. Er lächelt zurück. Nach einer Weile kommt das Mädchen zurück und fragt (auf Französich), ob sie sich zu ihm setzen darf. HELMUT hat nichts dagegen. Sie heißt Berenice. BERENICE (21) Ich habe Sie schon oft hier gesehen. Ich kann mich mit Ihnen auch auf Deutsch unterhalten. Wohnen Sie hier? HELMUT: Ich wohne im Grand Hotel. BERENICE: Wow. HELMUT: Ich bin jeden Sommer hier. BERENICE: Dann müssen Sie ein reicher Mann sein. HELMUT: Ich schreibe Romane.

13. TAG/INNEN/BÜRO EINES RECHTSANWALTS
NICOLE (33) sitzt mit ihrem Ehemann im Büro von PHILLIPP, einem Rechtsanwalt. Der RECHTSANWALT (52) fragt die beiden, ob sie sich wirklich scheiden lassen wollen. Sie sind doch beide noch so jung. Haben sie Kinder? NICOLE: Nein. RECHTSANWALT: Das macht eine Scheidung relativ einfach. Wollen Sie eine einvernehmiche Scheidung? NICOLE und ihr Mann sagen beide ja.
RECHTSANWALT: Dann brauchen Sie meine Hilfe nicht. Rechtsanwälte sind teuer.
14. ABEND/INNEN/PARISBAR
SARAH, CLARA und NICOLE sitzen beim Abendessen. SARAH: Was habe ich nur für lustige Kinder. Ihr trennt euch gleichzeitig von euren Männern. CLARA: So ist das Leben. Nicole und ich waren schon immer eng miteinander verbunden. Das weißt du.
15. NACHT/INNEN/DELPHIKINO
SARAH, CLARA und NICOLE sitzen im ziemlich leeren Kino und schauen sich den Film „Paradiso - Sieben Tage mit sieben Frauen“ an. Sie sehen die Szene vom Sonnenuntergang. Als der Abspann des Films läuft sagt SARAH: Was für ein schöner Film! Leider dreht niemand in Deutschland heute solche Filme. Die Filme heute wollen immer die Welt erklären und Probleme lösen. NICOLE: Ich fand den Haupdarsteller wunderbar. CLARA: Und auch diese sieben Frauen. Ich musste so oft lachen. SARAH: Mir Hat auch die Be Dasgegnung des Sohns mit seinem Vater gefallen. Und dass sie sich nach so langer Zeit versöhnen konnten.

16. NACHT/AUSSEN/SPIELBANK in CABOURG
HELMUT, BERENICE und JULIET BERGMANN (44), die Mutter von Berenice betreten gemeinsam die Spielbank. JULIET: Du hast doch hoffentlich deinen Ausweis dabei. Sonst kommst du hier nicht rein. JULIET: Was denkst du. Klar hab ich ihn dabei. Das hat mir schon mein Vater erklärt. Ich war zweimal mit ihm da. Ich vermisse ihn.

17. NACHT/INNEN/SPIELBANK
HELMUT, JULIET und BERENICE sitzen an einem Rouletttisch. Der Croupier sagt: Faites vos jeux. Die beiden Frauen setzen ihre Chips auf die Farbe rot, HELMUT setzt seinen Chip auf die Zahl vierzehn. Die Frauen gewinnen. HELMUT verliert. BERENICE sagt: Pech im Spiel, bedeutet Glück in der Liebe. HELMUT setzt beim nächsten Spiel wieder auf die Zahl vierzehn und verdoppelt seinen Einsatz. HELMUT: Es macht mir nichts aus, wenn ich verliere. Wenn ich verliere, kann ich besser schreiben. BERENICE: Ich würde gerne einen Roman von Ihnen lesen. HELMUT: Das lässt sich einrichten. Sie müssen mich nur noch einmal daran erinnern. Ich bin im Alter leider etwas vergesslich geworden.

18./TAG/AUSSEN/AUTO
SARAH, CLARA und NICOLE sitzen in SARAHS großem Audi. CLARA sitzt am Steuer. SARAH und NICOLE sitzen hinten.
SARAH: Vor zwei Jahren ist mein Onkel Heinrich gestorben. Er hat mir dieses Haus am Meer und sein ganzes Geld hinterlassen. Ihr habt ihn nie kennengelernt. NICOLE: Warum nicht? SARAH: Er konnte meinen Mann nicht leiden.

19./TAG/AUSSEN/TANKSTELLE
CLARA tankt, SARAH und NICOLE gehen auf die Toilette. Als sie zurückkommen, sagt SARAH: Ich will die letzten dreihundert Kilometer selbst fahren. Ich war bisher nur einmal da. Wir werden das Haus gemeinsam einweihen. Es wird ein Frauenhaus. Böse Männer haben keinen Zutritt.

20. NACHT/HAUS AM MEER
SARAH fährt im Dunkeln mit dem Audi auf den Hof des Hauses. Über dem Meer scheint der Mond. Alle steigen aus. SARAH öffnet mit ihrem Schlüssel die Haustüre.

21. NACHTS/WOHNZIMMER
Alle drei stellen ihre Koffer in das große Wohnzimmer. SARAH: Ihr dürft euch aussuchen, in welchem Zimmer ihr heute Nacht schlafen wollt. Morgen früh fahren wir zusammen in eine großen Supermarkt und machen einen Großeinkauf. NICOLE: Ich liebe Supermärkte in anderen Ländern.

20./MORGEN/INNEN
JULIET kauft auf dem Fischmarkt von Cabourg frischen Fisch.

21./TAG/INNEN/WOHNUNG VON JULIET
HELMUT betritt mit einem Blumenstrauß für die Hausherrin die Wohnung. BERENICE hat die Tür geöffnet und fragt ihn: Haben Sie an ihren Roman gedacht. HELMUT: Oh! Den habe ich vergessen. Kannst du mir noch einmal verzeihen? BERENICE: Ich werde dir das nie verzeihen. Sie lacht dabei. Du hast mich soeben geduzt.




 


<<