Blog
Termine
Thome
Kontakt
Filmografie
Tagebuch
Drehbuch
Dreharbeiten
Montage
Archiv

03 Oktober


5.10.2003   Das Drehbuch von "Rauchzeichen" ist fertig. Fliege heute zum Warschauer Filmfestival. Dort läuft "ROT UND BLAU".
6. 10. 2003   "ROT UND BLAU" läuft vom 10. - 17. November auf dem Kalkutta Filmfestival. Da war ich vor 27 Jahren mit "Made in Germany und USA".
7. 10. 2003   Bei der Vorführung von "ROT UND BLAU"in Warschau hat das Publikum viel gelacht, und danach kamen viele Zuschauer zu mir und haben sich für den sehr bewegenden, schönen Film bei mir bedankt. Sowas macht Lust, neue Filme zu machen.
9. 10. 2003   Heute bekomme ich die Bestätigung, daß "ROT UND BLAU" im Februar auf dem Eilat-Filmfestival in Israel läuft. Ich denke nicht, daß ich da auch hinfahren werde.
11.10.2003   Es gibt nicht nur gute Nachrichten, sondern auch schlechte: das BKM und die Bayernförderung haben die Anträge auf Vertriebsförderung für "ROT UND BLAU" abgelehnt. Ich fühle mich, seitdem ich das weiß wie gelähmt.
14.10.2003   Wir versuchen ROT UND BLAU zwischen Sao Paulo und Kalkutta noch in Kapstadt zu zeigen, weil Hannelore Elsner dort gerade dreht. Es ist ein Kopientransportproblem. Habe heute FRAU FÄHRT, MANN SCHLÄFT für die Berlinale angemeldet. Die Film-Sichtungen beginnen erst am 11. November.
17.10.2003   Peter Nestler macht mich auf die erste deutsche Kritik "Rot und Blau" aufmerksam (siehe Link). Heute abend läuft "Rot und Blau" zum ersten Mal und ich erfahre, daß beide Vorstellungen schon ausverkauft sind.
Hier läuft heute abend "Rot und Blau". Das Signet der Viennale ist passend zum Film ausgesucht worden!

18.10.2003   Die Vorführung im ausverkauften Metro-Kino war sehr schön. Zum ersten Mal hat mich das Liedersingen von Hannelore Elsner und Serpil Turhan beim Geburtstagsfest wieder - so wie beim Drehen - tief berührt (was da zwischen beiden passiert, ist ein Mysterium, das sich mit Worten kaum beschreiben läßt), und da ich sowieso nur das wahrnehme, was das Kinopublikum sieht, weiß ich, daß es diesem Publikum hier in Wien auch so gegangen ist. Ich bin auch froh, daß mein deutscher Verleiher gerade diese Szene als Plakatmotiv ausgewählt hat.
Auch die Diskussion war besser als das normalerweise nach Filmvorführungen der Fall ist. Das ist nicht zuletzt das Verdienst des Kritikers vom Wiener "Standard" (dessen Namen ich nicht behalten habe, das wird morgen nachgeholt - ich freue mich schon jetzt auf seine Moderation bei der Diskussion morgen im Urania-Kino).


19.10.2003   Diesen Text fand ich heute morgen auf der Website der Viennale:

Der deutsche Rohmer ist mit seinem neuen Film bei der VIENNALE
Rudolf Thome hat einiges hinter sich aber noch viel vor sich. 1939 in Wallau/ Deutschland geboren, studierte er erstmal Germanistik, Philosophie und Geschichte. Er schrieb Gedichte und veröffentlichte einen Roman. Nach einer Paris Reise begann er 1962 Filmkritiken für den Bonner Generalanzeiger, den Tagesspiegel und die Süddeutsche Zeitung zu schreiben. 1969 kommen seine ersten beiden Spielfilme Detektive und Rote Sonne heraus, die den aus der 68er Studentenbewegung Entwachsenen bekannt machen. Über 20 weitere Filme und die Gründung seiner eigenen Produktionsfirma „moana-Film“ folgen . Für Thome gibt es zwei Bezeichnungen, die die Sache ganz gut treffen. „Ethnograph“, wegen seiner Liebe für fremde Kulturen und „deutscher Rohmer“, weil er ähnlich wie Rohmer konstruierte Beziehungsgeschichten liebt, für Laienschauspieler offen ist, seine Geschichten vom Leben schreiben lässt und immer ein bisschen moralisch ist. Für Thome ist Kino nach wie vor ein mystisches Konzept, eine Utopie, ein Traum, ein Abenteuer und ein Märchen.
In seinem neuen Film "Rot und Blau" wird die Protagonistin ( Hannelore Elsner) von ihrer Vergangenheit eingeholt. Eines Tages steht plötzlich die seit 20 Jahren vermisste Tochter vor der Tür.


Die Vorführung in der Urania heute morgen um 11 Uhr war noch besser als die gestrige im Metro-Kino. Der Ton vor allem war besser und auch das Bild. Je besser die Vorführtechnik, umso besser gelingt es das Publikum zu verführen. Denn um nichts anderes als um eine Verführung handelt es sich beim Erzählen eines Films. Auch die Diskussion mit Bert Rebhandl (so heißt der Moderator) war besser als gestern. Es macht Spaß in Wien zu sein. Hier ein offizielles Festivalfoto von Joya Thome und mir.

19.10.2003   Ich habe heute nachmittag zwei andere deutsche Filme auf Videokassette angeschaut: "196 BPM" von Romuald Karmarkar und "Die Verwandlung des guten Nachbarn" (sie liefen gleichzeitig mit "Rot und Blau" und deshalb konnte ich sie nicht im Kino sehen). Ich habe beide Filme geliebt und auch viel beim Sehen gelernt."196 BPM" ist ein Porträt des DJ Hell. Ich habe nie genau gewußt, warum bestimmte DJ's heute sowas wie Stars sind. Sie legen doch nur Platten auf, kratzen ein bißchen darauf herum und mischen die Musik von mehreren Platten. Dachte ich. Im Film von Karmarkar erlebe ich, ein DJ ist sowas ähnliches wie ein Medizinmann, der Zaubererer eines Eingeborenenstammes (die Eingeborenen sind allerdings wir), der bei dem, was er tut, auch selbst beteiligt ist, der bei seiner Arbeit in eine Art Trance verfällt und durch das, was mit ihm selbst geschieht, die Leute, die ihn sehen und ihm zuhören, mit hineinzieht in das, was er da macht. Ein total ethnographisch-mystischer Film über unsere Zeit. Heute. Eine Zeitreise.
Peter Nestlers Film ist fast das Gegenteil. Eine Zeitreise in die Vergangenheit. Aber er zeigt das natürlich nicht in Rückblenden, sondern in der Gegenwart. Der Überlebende eines Konzentrationslagers in Polen, der jetzt in den USA lebt, besucht das Dorf und den Platz, wo das KZ einmal gestanden hat und erzählt für die Kamera, wie alles früher vor fünfzig Jahren ausgesehen hat und was damals alles passiert ist. Da der Zuschauer die Orte und auch die Gebäudereste SIEHT, wird das, was erzählt wird, unglaublich wahr und gegenwärtig. Es ist ein vor allem durch seine Einfachheit unglaublich schockierender Film. So schockierend, daß im Film auch ein schwedischer Psychologe immer wieder auftauchen "muß" (?), der dem Zuschauer "wissenschaftlich" erklärt, warum Menschen so sind, wie sie sind.
21.10.2003   Gestern abend Abschied von Wien. Hans Hurch, der Kritiker vom Wiener "Standard" (von dem ich nicht weiß, ob er mit Nachnamen Claus oder Philipp heißt) und ich sprechen über die nächste Berlinale im Herbst 2004 und eine eventuelle große Thome-Retrospektive in Wien. Um die Wiener ein bißchen an mich zu gewöhnen, erkläre ich mich sogar dazu bereit, ein Angebot des "Standard" von vor drei Jahren anzunehmen und ab und zu Filmlritiken für den "Standard" zu schreiben.
24.10.2003   Ein Nachtrag aus Wien. Auf der Website der Viennale ein weiteres Foto von Joya Thome und mir. Nächste Woche soll der Trailer zu "Rot und Blau" fertig sein.

28.10.2003   Einladung von "ROT UND BLAU" zum Portland International Filmfestival/USA (13.-26.2.2004) und neue Plakatentwürfe von academy films - unser Verleih.

 

30.10.2003   Nichts Neues. Auch ich warte auf Neuigkeiten - sogar so dringend, daß ich nachts nicht schlafen kann.

>>



Besucherzaehler