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64 Die Versöhnung
66 Stella
67 Galaxis
67/68 Jane erschießt John, weil er sie mit Ann betrügt |
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80 Hast Du Lust mit mir einen Kaffee zu trinken? 84 Zwei Bilder |
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Spielfilme | ||
Info |
Die
Idee Die Liebesgeschichte Alles lief also darauf hinaus, daß ein Mann und eine Frau drin
sein würden. Ich hab noch nie eine richtige Liebesgeschichte gemacht
(in den früheren Filmen waren die von vornherein gebrochen) und
also wollte ich das wirklich mal tun. Die Herausforderung "BERLIN CHAMISSOPLATZ" ist in gewisser Hinsicht mein privatester und
dann auch wieder mein unpersönlichster Film. Das hängt mit
den Darstellern zusammen - Sabine Bach und Hanns Zischler.
Zischler ist als Person so präsent geworden, hat sich selbst so
sehr da hineingegeben, daß es dann nicht mehr nur um mich ging.
Nachdem er das erste Drehbuch mit Anmerkungen wie "hahaha
- blablabla" versehen hatte, schrieb ich eine neue Fassung,
in die ich seine Kritik mit aufgenommen habe. Das hat ihm
dann gefallen, und das hat auch funktioniert - wir hatten
Spaß zusammen. Es war für uns beide eine Hersausforderung,
miteinander zu arbeiten - auch später dann beim Drehen - wo jeder
bereit war, alles zu geben. und das Schöne war, daß es mit
Sabine Bach auch so funktioniert hat. Das Buch Während des Drehens hat sich das Buch nicht wesentlich verändert. Die Sachen, die da im Drehbuch standen, "wirklich" zu machen, herauszuholen, was die einzelnen Szenen bedeuten, war so anstrengend, daß gar keine Möglichkeit war, irgendetwas zu improvisieren. Außerdem haben wir gemerkt, daß beim Drehen dessen, was da so trocken auf dem Papier stand, doch sehr viel Richtiges und Durchdachtes drin war, was wir vorher beim Schreiben gar nicht so gesehen hatten. Zischler hatte das Gefühl, daß da etwas anderes passiert ist als je in einem Film, bei dem er mitgemacht hat. Liebe so in einem modernen Film - ein Wahnsinn! Meine absolute Lieblingsszene ist, wo der Zischler am Flügel
sitzt und singt. Und da wiederum das Mittelstück, wo er von einem
Lied zum anderen wechselt und wo die Kamera dann auf
ihr ist. Das ist so unheimlich viel, was da passiert,
daß ich sage, allein wegen dieser Szene ist es ein guter Film
für mich. Ich wußte natürlich, daß es ein Wahnsinn
ist, in einem modernen Film, mit coolen Leuten, wenn
der Mann sich da an den Flügel setzt und der Frau ein Liebeslied
singt. Das hat mit meiner Kinoerfahrung aus der Kindheit
zu tun, als ich so mit zehn, fünfzehn Jahren ins Kino ging und
diese deutschen Schlagerfilme sah - die hab ich natürlich alle
gesehen - da dachte ich mir immer, wie wird dicfh je eine
Frau lieben können - du kannst doch nicht singen, du mußt
doch singen können in der entscheidenden Phase. Die Musik Die Musik hat sehr viel verändert. Szenen, die ich nicht mochte
- mit Musik plötzlich mag ich die. Film-Musik hat mich bislang
immer frustriert - am Schneidetisch zu sitzen und den
Leuten zu sagen, hier möchte ich dies, hier möchte ich jenes.
Ich kann mich dazu auch nicht richtig ausdrücken, weil ich von
Musik zu wenig verstehe. Die Gruppe (damals hießen die noch "Osmundi")
allerdings wollte ich schon vor sieben Jahren haben zu
"MADE IN GERMANY UND USA", nur konnte ich mir damals das
Studio nicht leisten. Jetzt habe ich ihnen also das vorgeschlagen,
zum Film zu improvisieren, und sie waren begeistert, es
war eine Herausforderung. Sie hatten den Film vier Tage
vor der Musikaufnahme gesehen und konnten sich Gedanken
machen, haben aber dann dazu improvisiert - auf eine Art
wie beim Drehen eigentlich. Beim Drehen ist ja vorher auch nichts
da und hinterher ist dann was da. Es war ähnlich aufregend und ähnlich
schwierig. Abenteuer Der Film war ein Abenteuer - wir haben ihn zu einem gemacht. Wir hätten den leichteren Weg gehen können, kein Risiko eingehen. Einen Film so abgesichert zu drehen, würde mich wohl langweilen. Das hängt auch damit zusammen, daß ich - und das wird man bei diesem Film auch sehen - daß ich überhaupt keine Perfektion anstrebe. Was nützt mir Perfektion, wenn der Film nicht stimmt, nicht lebt? Die kleinen Fehler können wir verschmerzen, es gibt fast keine schlechten Schnitte. Martin Schäfer Warum Martin Schäfer an der Kamera? Ich habe mit Martin schon sehr viel gearbeitet. Bei Martin wußte ich einfach, daß es gehen wird. Und daß wir uns über Grundprinzipien nicht streiten müssen. Und das war dann auch so. Martin hat mich oft zwingen müssen, mal durch die Kamera zu schauen. Wenn ich durchgeschaut habe, war's eh so wie ich dachte. …und das Licht Das Licht war eine neue errungenschaft. Das wußte ich nicht, daß Martin so ein Licht machen würde. Das hat er wohl auch noch nie so gemacht. Und was mich bei seinem Licht so fasziniert, ist, daß er mit einem irrsinnigen Aufwand - wir hatten ja auch alle Möglichkeiten - mit einem irrsinnigen Lichtaufwand den Eindruck vermittelt, es sei gar kein Licht da. Wollen wir ins Wasser gehen Die Badeszenen. Wenn die beiden im Wannsee baden gehen, ist da nicht so eine Sehnsucht dabei. Das ist eher ein Ausdruck von etwas, das sie hatten - sie hatten ja vorher, was sie wollten. Aber im Meer ist da eine Sehnsucht von etwas, das sie anscheinend nicht gekriegt haben. Ich sehe ja die Italienreise nicht als Glücksfahrt an, sondern als Versuch, das wovon sie träumen auch wirklich zu kriegen. Also ein Versuch nochmal, den Traum zu realisieren. Genauso wie er da an die Hauswand sprüht "Ich liebe dich" - das ist auch etwas Verzweifeltes, denn ein Architekt in seiner Position und mit seiner Art, der leistet sich das nicht einfach jeden Tag. Die Italienreise ist für mich eine Antwort auf die Frage nach der Zukunft der beiden. Ein Film über den Versuch, aus der Scheiße rauszukommen. Er ist optimistisch, weil man nur die Aktionen sieht, den Anlauf. Weil das Ende nicht gezeigt wird. Ich hoffe ja, ich habe mir diese Sinngeschichten, wo jede Szene auch gleich einen Sinn vermitteln soll, völlig versagt. Ich wäre sehr unglücklich, wenn eine Szene so eindeutig zu verstehen wäre. Was passiert, sind immer ganz konkrete Sachen. Weitere Pläne Nach vier Filmen mit Drehbuch und drei Filmen ohne Drehbuch mache ich jetzt weiter Filme mit Drehbuch, weil ich gemerkt habe, daß es angenehmer zu arbeiten ist und daß es mir Spaß macht - aber mit der Erfahrung von drei Filmen ohne Drehbuch. Ich habe nicht den Frust, daß ich klage und jammere, ich muß jetzt für diese blöden Gremien Drehbücher schreiben, im Grunde brauche man das ja gar nicht, und ich müßte mich da anstrengen, was Literarisches zu produzieren. Ich schreib das Drehbuch für mich. Und für die Leute, die mit mir arbeiten - es vereinfacht die Zusammenarbeit. Und während des Drehens hatten sowohl der Zischler als auch die Sabine und auch ich das Bedürfnis, wir müßten auf jeden Fall nochmal zusammen einen Film machen. Und bei Zischler und mir war's so, daß wir also sehr große Lust haben, eine Komödie zu machen. Ich hab ja noch nie eine richtige Komödie gemacht - einen Film, der darauf angelegt ist, die Leute zum Lachen zu bringen. (Interviewtext aus dem Presseheft des Prokino Filmverleihs von 1980) |