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04 Februar


1.02.2004   Jetzt sind wir nur noch zu Dritt. Auch gestern wieder strahlend blauer Himmel. Wir besprechen die letzten Details für das Gästehaus, erfahren, dass der Strom hier sehr schwach ist und oft ausfällt. Wir machen Verträge und ziehen um in ein Hotel in Berchidda, ein kleines Städtchen am Berg. Wir sprechen mit dem Chef der Carabinieri und es sieht so aus als bekommen wir zwanzig Carabinieri für unseren Film und vielleicht sogar noch einen Hubschrauber. Auf dem Foto: Annabellas Wohnhaus.

2.02.2004   Wir vermessen am Morgen die Entfernung vom See zum künftigen Teich: 225 m. Dann gelingt es Susanna Cardelli den Priester von Oschieri für unseren Film zu gewinnen. Er schlägt uns vor, doch auch die Prozession, wo an Ostern eine Madonna aus der Nachbarkirche nach Oschieri getragen wird, zu filmen. Ich denke sofort an Rossellinis "Viaggio in Italia" und bin ziemlich begeistert. Danach eine ausführliche Weinprobe und am Nachmittag, beim Ausheben einer Grube an der Stelle des künftigen Teichs, stelle ich fest, dass der Boden nicht aus Granit, sondern aus Sand besteht. Christian und ich graben 1,20 tief.

3.02.2004   Wir arbeiten an der Drehgenehmigung für den Flughafen von Olbia und besichtigen unser künftiges Produktionsbüro in Berchidda - sozusagen Moana-Headquarters während der Drehzeit. Dort gibt es ISDN-Telefon, Fax, Fotokopierer, Drucker und viele Mac's.

>4.02.2004   Wir versuchen bei der Banco di Sardegna ein Bankkonto zu eröffnen, und sehen uns mit völlig unerwarteten Schwierigkeiten konfrontiert (ganz anders als Jonathan in RAUCHZEICHEN). Am Abend kommt der Mann mit dem Bagger und wir werden uns im Nu handelseinig.

5.02.2004   Bevor wir morgen nach Berlin zurückfliegen, fahren wir einmal zum Meer: an den Pinienstrand, an dem wir schon bei "FRAU FÄHRT, MANN SCHLÄFT" gedreht haben.

6.02.2004   Besprechung mit dem Herrn, der uns Schläuche und eine Pumpe installiert, damit der Teich während der Drehzeit innerhalb von 24 Stunden voll Wasser ist. Und mit Filomena, die uns während der Drehzeit das Büro ihres Jazz-Festivals als Produktionsbüro zur Verfügung stellt. Jetzt sind wir wieder in Berlin und stellen erstaunt fest, dass es hier wärmer ist als in Sardinien.

6.02.2004   Die Plakatentwürfe zu "FRAU FÄHRT, MANN SCHLÄFT" sind da:
8.02.2004   Das Plakat des Weltvertriebs für "FRAU FÄHRT, MANN SCHLÄFT":

10.02.2004   Morgen fallen wichtige Entscheidungen. Darüber wie groß "FRAU FÄHRT, MANN SCHLÄFT" in Deutschland gestartet wird. Aber auch Entscheidungen über einen Start in Frankreich. Seit meinem Paris-Besuch bin ich wieder extrem an Frankreich interessiert.
Sowohl Hannelore Elsner, wie Karl Kranzkowski gefällt der Plakatentwurf des Weltvertriebs am besten
12.02.2004   Die Entscheidung für das Plakat ist gefallen: wir nehmen das Plakat des Weltvertriebs. Ansonsten sind die Dinge, die ich erhofft hatte, nicht passiert. By the way, Hannelore Elsner ist fur die Dreharbeiten von Dany Levy's Film blond geworden. Vielleicht gelingt es mir, sie in den nächsten Tagen einmal zu sehen und ein Foto von ihr zu machen?
In der deutschen Filmwirtschaft brodelt es (was mich zeimlich kalt lässt, aber eine Revolution ist fast immer gut).
13.02.2004   Gestern morgen im Broadway. Eine wunderbare Vorführung von "FRAU FÄHRT, MANN SCHLÄFT" für Enno Patalas und Norbert Grob. Mir selbst hat der Film so gut gefallen wie noch nie - aber vielleicht habe ich auch da nur die Reaktionen der beiden Kritiker wahrgenommen. Man kann ja als Autor seine eigene Arbeit, wenn sie fertig ist, nicht mehr wirklich sehen. Man sieht sie immer durch die Augen der anderen. Nach der Vorführung haben wir noch lange über den Film geredet und Enno Patalas hat gesagt, dass er in diesem Jahr 75 wird, Norbert Grob sagte, dass er 55 wird, und ich 65 werde. Eine merkwürdige Versammlung alter Herren. Norbert Grob will noch immer ein Buch über mich machen und dazu auch Beiträge von Enno Patalas haben. Hoffentlich erlebe ich das noch.
16.02.2004   Produktionsbeginn für "Rauchzeichen": Aller Anfang ist schwer.
17.02.2004   Heute läuft alles schon wieder besser. Der Tag fängt gut an. Ich lese die ersten 60 Seiten von Haruki Murakamis "Kafka am Strand", die es bei Amazon als deutschen Vorabdruck gibt. Das läßt die Welt wieder in einem schöneren Licht erscheinen und gibt mir das beruhigende Gefühl: ich bin nicht der einzige Verrückte.
21.02.2004   Sieben Tage wie gestern und ich höre auf, Filme zu machen. Auf dem Bauernhof lese ich in einem Interview mit Fred Kelemen: "Zum Filmemachen gehört eben nicht nur Technik, sondern auch die Erfahrung mit sich selbst und ein wirkliches Verständnis dieser Kunst; am Drehort ist der Regisseur mit sich selbst konfrontiert; dort begegnen ihm all die unbekannten Drachen seiner eigenen Persönlichkeit, mit denen er sich unter Umständen nie konfrontierte." (in Black Box, Februar 2004)
24.02.2004   Obwohl ich heute morgen auf der Straße ein blinkendes 1 Cent-Stück gefunden habe, spielen Computer, Drucker und Fotokopierer noch immer verrückt.
25.02.2004   Serpil Turhan kommt ins Büro und wir besprechen den Drehplan von "RAUCHZEICHEN". Es ist schön sie wiederzusehen.

26.02.2004   Johannes Herrschmann ("Der Philosoph") kommt ins Büro. Er wird die Rolle von Herrn Erdmann in "RAUCHZEICHEN" spielen. Ich freue mich darauf, endlich wieder einmal ihn in einem Film zu haben.

27.02.2004   Heute ist mein Glückstag. ALLE Computer funktionieren wieder im Netzwerk und kommen ins Internet!!! Claudia Dufke arbeitet mit äußerster Intensität am Drehplan und ist auch glücklich heute. Was will ich mehr?

Und dann kommt noch eine Kritik zu "Rot und Blau" aus der Hamburger Morgenpost. "Fazit Eine wunderbar verspielte Komödie mit leicht melancholischen Untertönen. 5 Sterne."

29.02.2004   "Rot und Blau" und "Rote Sonne" heute abend in der Filmpalette in Köln. Kinoenthusiasten haben das Kino wieder neu aufgemacht. Das Kino war nicht ausverkauft, obwohl man mir das versprochen hat, aber ich habe viele alte Freunde getroffen und vielleicht neue Freunde kennengelernt. Alles in allem: das alte neue Kino ist schön. Vielleicht komme ich noch öfter dahin. Vor dem Kino auf dem Foto unten zwei der drei neuen Kinoinhaber: Dirk Steinkühler und Holger Recktenwald.


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