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05 | August |
01.08.2005 | Der Feinschnitt von "RAUCHZEICHEN" nähert sich langsam dem Ende zu. Die Schnittlänge heute: 125 Min (einschließlich der Rolltitel am Ende). | |
02.08.2005 | Der Feinschnitt von "RAUCHZEICHEN" ist fertig!!! Ich bin glücklich!!! An der Länge hat sich nichts Wesentliches mehr geändert. Jetzt fehlt nur noch die Musik. Auch diese ist fertig komponiert und muss nur noch gespielt und aufgenommen werden. | |
04.08.2005 | Am Samstag, den 6. 08. um 20.15 Uhr läuft auf EINS PLUS "PARADISO - 7 TAGE MIT 7 FRAUEN". (EINS PLUS kriegt man leider nur über einen digitalen Satellitenreceiver.) | |
Gestern im "Tagesspiegel": Kein Bericht über unser "RAUCHZEICHEN", sondern über Zigarettenreklame. | ||
05.08.2005 | ||
Die Musikaufnahmen zu "RAUCHZEICHEN"
haben begonnen. Bild oben: unser "Studio". Die Instrumente:
Klavier, Flöte, Cello, Akkordeon und Gesang. Es ist eine absolut
außergewöhnliche, archaische Musik. Aber der Musikschnitt
wird nicht leicht. Bild unten: Warten auf das Mittagessen. Die definitive Schnittlänge von "RAUCHZEICHEN" ist: 124 Minuten und 32 Sekunden - nur eine Minute länger als "FRAU FÄHRT, MANN SCHLÄFT". Nochmal die Termine für die Team-Premieren im Berliner Delphi-Filmpalast: "DU HAST GESAGT, DASS DU MICH LIEBST" am Samstag, den 27. August 2005 um 11.00 Uhr vormittags "RAUCHZEICHEN" am Samstag, den 17. September 2005 um 11.00 Uhr vormittags |
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08.08.2005 | ||
Ein Regenbogen auf meinem Bauernhof: hoffentlich
bringt er meinen beiden neuen Filmen richtig dickes Glück (das ist
doch der Job von Regenbogen - oder)!!! Heute haben wir mit dem Musikschnitt von "RAUCHZEICHEN" angefangen. Dörte war am Anfang schockiert. So eine Filmmusik hat sie noch nie gehört, sagte sie. Ich war nervös, denn ich hatte die Musik schon bei der Aufnahme gehört und wusste nur noch nicht, wie sie zu den Bildern des Films passt (jetzt weiß ich es). Katia war noch nervöser, weil sie hatte die Musik komponiert. Es war so verrückt und aufregend wie ein erster Drehtag. Morgen machen wir weiter. Meine Erwartungen haben sich erfüllt. Diese Musik verändert den Film und zwar in eine Richtung, die ich mir erwünscht und erhofft habe. Er ist beides - Märchen und Wirklichkeit. |
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Noch ein Bild vom Bauerrnhof. Teich mit Kuh. Dieses Foto hat Hannelore Elsner gemacht. Seit "DU HAST GESAGT, DASS DU MICH LIEBST", wo sie eine Fotografin spielt, fotografiert sie gerne. | ||
09.08.2005 | ||
Während Dörte und ich mit dem
Musikschnitt weiterarbeiten, schreibt Katia Tchemberdji dieses kleine
Gedicht als Antwort auf meinen Tagebucheintrag von gestern. Am Abend haben Dörte und ich den Musikschnitt beendet, und wir sind beide zufrieden und glücklich mit unserer Arbeit. Die Mischung ab nächsten Montag - denken wir - wird trotzdem ziemlich kompliziert. Aber meistens kommt es beim Filmemachen immer anders, als man denkt. |
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11.08.2005 | Ich spüre, ich falle in ein Loch. Ich
habe es geschafft - zum zweiten Mal, zwei Filme in einem Jahr zu drehen.
Der erste ist fertig (die Kopie steht neben mir). Der zweite Film wird
bald fertig sein, und dann wird auch diese Kopie neben meinem Schreibtisch
stehen. Was mache ich dann? Die Filme müssen ins Kino kommen! Es
wäre schön, wenn die Verleiher und die großen Filmefestivals
Schlange stehen würden! Ich muß langsam daran denken, wann ich das nächste Drehbuch schreiben will und kann. In diesem Jahr mit Sicherheit nicht. Ich brauche die Reaktionen des Publikums auf diese beiden Filme. Das beste, was mir passieren könnte, wäre, Dieter Kosslick würde BEIDE Filme für den Wettbewerb der Berlinale einladen. Aus lauter Verzweiflung habe ich heute angefangen, zum ersten Mal seit einem Jahr, meine Wohnung zu putzen. |
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15.08.2005 | ||
Wir haben heute -ohne Mittagspause - 47
Minuten gemischt: für mich ein Wechselbad der Gefühle. Obwohl
ich nur zugeguckt habe. Am Abend hatte ich Kopfschmerzen. Ich kann ja
nicht nur einfach zuschauen, sondern bin alles gleichzeitig: Regisseur,
Publikum, Verleiher, Festivalchef. Ich denke nicht nur das, was ich denke,
sondern das, was alle, die diesen Film sehen werden, denken werden. Im Grund genommen können die Menschen, die über das Schicksal von Filmen entscheiden, den Film, den sie sehen, gar nicht wirklich sehen, weil es in ihren Köpfen während der Film vorgeführt wird, genauso zugeht. |
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16.08.2005 | Wir haben wieder ohne Mittagspause ca. 45
Minuten gemischt. Am Abend habe ich wieder Kopfschmerzen, obwohl unsere
Arbeit mir sehr gefallen hat. Robbie Jäger (unser Mischtonmeister)
mischt wie ein junger Gott. Auch Markus Böhm, unser Sound-Designer,
der nur eine Woche Zeit hatte, hat bei diesem Film sein Bestes gegeben.
Katia Tchembedji hat - nach der Mischung eines zehn Minuten langen Musikstücks
- gefragt, ob es auch für Filmmusik Preise gäbe. Ich habe gesagt:
naja, den Deutschen Filmpreis im nächsten Jahr. Sie war heute total
glücklich, obwohl sie den Deutschen Filmpreis noch nicht bekommen
hat. Ich denke "RAUCHZEICHEN" wird eine Mischung aus "richtig großem Kino" und einem typischen Thome-Film. Aber ich habe nicht die geringste Idee, wie das Publikum reagieren wird. Die nächsten acht Wochen mit den beiden Team-Premieren werden aufregend!!! Ich hoffe, alles geht gut. Es ist ja schon so unendlich viel beim Drehen der beiden Filme gut gegangen. Und es könnte doch eigentlich so weitergehen. Alles ist möglich! |
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17.08.2005 | ||
Nach zweieinhalb Tagen ist die Mischung
von "RAUCHZEICHEN" beendet. Am Ende des Films ein wunderschöner Vollmond,
ein Mond auf dem man beinahe Mondlandschaften sehen kann - es ist der
Vollmond auf Sardinien am 23. Mai 2005. Auf dem Bild unsere Mischmannschaft, fünf Männer und eine Frau - nach vollbrachter Tat. Danach gab's Champagner. Bei mir zum 24. Mal, denn "RAUCHZEICHEN" ist mein 24. Spielfilm. Der nächste Vollmond in der richtigen Wirklichkeit ist übermorgen. Gibt es überhaupt eine Wirklichkeit? Im Moment kommt es mir so vor, als sei die Wirklichkeit eines Films genauso wirklich. Werde ich auch den 25. Spielfilm drehen können. Wenn ja, ich habe nicht die geringste Ahnung, was ich da machen könnte. Aber das hat ja noch Zeit. Man wird krank, wenn man sich vorher darüber den Kopf zerbricht. |
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23.08.2005 | Claudia Dufke und ich treffen uns heute
morgen im Produktionsbüro, um alle Leute zur Team-Premiere von "DU
HAST GESAGT, DASS DU MICH LIEBST" am Samstag einzuladen. Susanna
Cardelli und Christian Richter kommen zufällig dazu, und wir reden
ein bisschen entspannter darüber, wie alles so war. Wir haben ja
immerhin in 7 Monaten (viele Liebesgeschichten dauern nicht viel länger)
2 Spielfilme zusammen gemacht. Das war schön! Trotzdem bin ich unendlich nervös, wie der Film am Samstag aufgenommen wird. Werden unsere Gäste nach dem Film ein Pflichtglas Prosecco mit mir trinken und dann verschwinden oder werden sie dableiben und über den Film reden, bis alle 60 Flaschen ausgetrunken sind. Ich weiß es nicht und halte alles für möglich. |
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27.08.2005 | Heute war die Team-Premiere von "DU
HAST GESAGT, DASS DU MICH LIEBST". Ich war so aufgeregt, daß
ich zwei Tage vorher Magenkrämpfe hatte. Ich schätze, es waren
so dreihundert Leute im Kino. Manchmal ging das Publikum begeistert mit,
und ich war stolz auf meine Erzählkünste. Manchmal nicht. Nach
dem Film - nachdem ich mit ca. 50 Leuten gesprochen hatte, fing es langsam
an, mir besser zu gehen.
Cynthia Beatt erzählt Hannelore Elsner, wie gut ihr dieser Film gefallen hat. Zu mir hat sie gesagt, es sei der beste Film von mir seit langer Zeit. Anna de Carlo, Elisabetta Pilia und Hannelore Elsner freuen sich. Ute Freund redet mit mir über ernste Dinge, denn wir haben am Montag Lichtbestimmung von "RAUCHZEICHEN". |
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31.08.2005 | ||
Eine email von Katia Tchemberdji. Am nächsten Montag sehen wir die Nullkopie von "RAUCHZEICHEN". |
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