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06 Mai


01.05.2006  

Weitere Vorbereitungen für das Thome-Buch. Ich finde ein Interview mit der Abendzeitung zu "DETEKTIVE" und einen Brief von Enno Patalas (wahrscheinlich sollte seine Stellungnahme helfen, bei der Filmbewertungsstelle ein Prädikat zu kriegen - was ja auch funktioniert hat). Da Vieles, was Enno Patalas 1968 schrieb, auch für meine neuesten Filme noch gilt, setze ich ihn hier ins Moana-Tagebuch:


   

"Lieber Herr Thome,
ich möchte mich nochmals bei Ihnen dafür bedanken, daß Sie mir Ihren Film „Detektive“ schon gezeigt haben, und Ihnen sagen, wie sehr er mir gefallen hat.
Ich fürchte, der Film wird es nicht leicht haben, die Anerkennung zu finden, die er verdient. Ich nehme zwar an, daß man die kompetente Regie erkennen wird, die Eleganz der Bewegung in den Aufnahmen und im Schnitt, die gute Führung der Darsteller usw., aber man ist bei uns ja geneigt, darin nur äußerliche Qualitäten zu sehen, die man abgelöst vom „Eigentlichen“ sieht, und dies Eigentliche sucht man doch immer noch in literarischen Eigenschaften, die ein Film bei uns haben muß – außerdem darf er dann auch noch Film sein, muß aber nicht!
Und die Qualität Ihres Films und sein Reiz bestehen ja gerade darin, daß er so sehr Film ist, daß sich die Epidermis nicht vom „Dahinter“ trennen läßt. Filme wie der Ihre widersetzen sich der typisch deutschen Vorstellung von der Gegensätzlichkeit von „Oberfläche“ und „Tiefe“ — das wird man ihm übelenehmen. Deshalb gelten Sternberg und Ophüls bei uns als zweitrangig, deshalb sieht man dem Kluge-Film seinen totalen Mangel an Sensibilität nach, weil er intellektuell anspruchsvoll auftritt, deshalb wird man Ihnen das Fehlen der intellektuellen Attitüde ankreiden und nicht wahrhaben wollen, wieviel Intelligenz in der Gestalt Ihres Films steckt. (Denn das muß man sehen, man kriegt es nicht vorgelesen!)
Mich ließ Ihr Film viel an Truffaut denken (den man bei uns auch nicht schätzt). Ich fand darin ein ähnliches Bewußtsein von der Brüchigkeit oder Ambivalenz unserer Realitätserfahrung. Wie die Helden Truffauts nehmen die Ihren den Augenschein als Zeichen, als Indiz, sie glauben, die Wirklichkeit spräche zu ihnen. Genauso sitzen die Zuschauer im Kino vor der Leinwand, sie nehmen jede Einstellung als Zeichen einer Wahrheit. Und mit den Helden bricht der Zuschauer ein, muß er erkennen, daß alles ganz anders war, daß die Zeichen trogen. Darin liegt ein Plädoyer für eine phänomenologische Betrachtungsweise, die die Dinge als das zu erkennen sucht, was sie sind, und nicht als das, was sie „sagen“.
Für diese Betrachtungsweise sensibilisiert Ihr Film den Zuschauer auch auf eine ganz direkte Weise. Ich finde, jede Einstellung bei Ihnen hat einen ambivalenten Charakter: sie ist — für die Personen im Film wie für den Zuschauer — Zeichen; und sie ist Spiegel einer Realität, deren Sinn der Bedeutung des Zeichens widerspricht oder sich querlegt zu ihr. Der Film zerstört das Vertrauen, das man den Zeichern entgegenbringt, auf denen die trügerische Kommunikation in unserer Welt beruht, und zugleich schafft er ein neues Vertrauen in Menschen und Dinge, ein, wenn Sie wollen, absurdes Vertrauen, das sich auf keine verifizierbare Daten berufen kann, sondern nur auf dem befreiten Blick resultiert.
Am eindringlichsten ging mir das an den Mädchengestalten des Films auf. Zu Ihren Kurzfilmen habe ich einmal geschrieben, die Mädchen würden sich jede Anbiedrung seitens der Männer, auch der männlichen Zuschauer verbitten, und nichts sei falscher, als von ihnen als „nos amies les femmes“ zu reden, wie das ein französischer Kritiker getan hatte. Das finde ich auch hier. Das Gegenteil wäre etwa die Leni Peickert in Kluges „Artisten“: eine Frau, über die der Autor, der Film und der Zuschauer total verfügen, die keine eigene Realität besitz, kein Geheimnis, die kein Gegenüber ist, keinerlei Widerstand leistet — eine der männlichen Vorstellungskraft ganz und gar angepaßte Frau. Dagegen dementieren die Mädchen in Ihrem Film nachdrücklich jedes Bild, das man sich von ihnen macht. Wie die Männer mit ihnen umzuspringen versuchen, das ist eine genaue Beschreibung unserer patriarchalischen Gesellschaft. Die Mädchen widersetzen sich dem nicht militant, abers sie bewahren, bei aller Beschränktheit, eine Integrität, die gegen Ende des Films immer überzeugender wird.
Ich sehe ein — vor allem angesichts der Misogynie unserer „Intellektuellen“ Regisseure, von Kluge über Reitz bis Strobel — nicht geringes Verdienst Ihres Films darin, daß er weiblicher Schönheit mit Aufmerksamkeit und Sensibilität begegnet. Das trifft sich mit dem, was ich vorher sagte: Weibliche Schönheit, eine gemachte, konstruierte und konstruktive Schönheit, ist kein Zeichen einer verborgenen Wahrheit, sie ist, nach Baudelaire, ein direktes Glücksversprechen. Insofern hat Ihr Film mehr mit Utopie zu tun als die, die davon sprechen, aber so unempfindlich gegenüber ihrem Abglanz in der Wirklichkeit sind.
Ich hoffe sehr, lieber Herr Thome, — entgegen allen Zeichen —, daß Ihr Film die Anerkennung findet, die er meines Erachtens verdient.
Mit den herzlichsten Grüßen
Ihr
Enno Patalas
20. 11. 1968

02.05.2006   Ich habe in den letzten Jahren immer wieder emails gekriegt, warum meine Filme nicht in Hamburg laufen. Ich weiß warum, aber das kann ich hier nicht schreiben (es könnte ja mal sein, dass sich das ändert).
"DU HAST GESAGT, DASS DU MICH LIEBST" läuft ab 1. Juni in Hamburg im "Magazin"!!!
04.05.2006  

Heute in der TAZ über die DVD zu Eric Rohmers "Liebe am Nachmittag" gelesen:
"Ziemlich säuberlich teilt sich die Welt in Verehrer und Verächter der Kunst von Eric Rohmer. Letztere sehen in seinen Filmen viel Gerede um nichts. Viel zitiert ist Gene Hackmans Satz in Arthur Penns nicht weiter berühmtem Film "Night Moves": "Ich habe einmal einen Rohmer-Film gesehen; es war, als schaute man Farbe beim Trocknen zu." Es ist vielleicht so viel daran wahr, dass Rohmer ein Meister der Oberfläche ist, ein präziser Beobachter von Oberflächlichkeiten."
Und im "Tagesspiegel" schreibt Jan Schulz-Ojalla über "Maria an Callas" am Ende seiner Kritik:
"In seinem Hang zum Elegischen erinnert der späte Götz George an die auch nicht mehr frühe Hannelore Elsner; die Filmlein, die sie derzeit mit ihrer Anwesenheit beehren, gehen zwar unter ihrer sanften Wucht in die Knie. Aber ach so sanft wie, sagen wir, ein hofknicksendes Mädchen beim Wiener Operball."

05.05.2006   Ab dem 11. 5. läuft "DU HAST GESAGT, DASS DU MICH LIEBST" im Cineplex Mannheim.
06.05.2006   Ich bin dabei, das Interview mit mir und Cynthia Beatt zu "BESCHREIBUNG EINER INSEL" abzutippen (damals gab's ja noch keine Computer, sondern nur Schreibmaschinen) und ich entdecke viele Dinge, die ich nicht mehr weiß. Ein Gefühl dabei: Da muss ich nochmal hin!
Ein anderes Gefühl: Es gibt Parallelen zwischen "BESCHREIBUNG EINER INSEL" und "DU HAST GESAGT, DASS DU MICH LIEBST". Vielleicht war beim Konzipieren und Drehen Hannelore Elsner für mich das Gleiche wie Ureparapara. HANNELORE ELSNER=UREPARAPARA. Oh Gott: Hannelore Elsner - gezeigt wie eine Insel in der Südsee!
07.05.2006   Leider muss ich heute mein Bauernhof-Paradies verlassen. Am Montag muss ich in Frankfurt sein und mit dem Kinopublikum über "Viaggio in Italia" und Roberto Rossellini reden. Da wäre Rossellini 100 Jahre alt geworden. Lieber würde ich hier bleiben. Aber ich bin ja nicht auf die Welt gekommen, um Tulpen zu züchten - sondern um Filme zu machen. Wahrscheinlich wird auch Hannelore Elsner im Kino sein und zum ersten Mal "Viaggio in Italia" sehen! Ein Film, der mehr als jeder andere das Kino in der zweiten Hälfte des letzten Jahrhunderts revolutioniert hat. (Weil es damals einen Filmkritiker gegeben hat, der begriffen hat, was dieser Film bedeutet und das auch - wie in einer Art Manifest für ein neues Kino - geschrieben hat. Das war nicht Rohmer, sondern Jacques Rivette. Diese Leute haben damals noch keine Filme gemacht, sondern Kritiken geschrieben. Aber sie haben Kritiken geschrieben, als würden sie Filme machen. Und damit eine ganze Welt angezündet!) Warum bloß ist heute sowas nicht mehr möglich?!
   
08.05.2006   Bei der Ankunft in Frankfurt ist der Flughafen abgesperrt, weil irgendeiner vor dem Flughafen einen Koffer stehen gelassen hat. Das fängt ja gut an, dachte ich. Aber ich fand einen Ausgang, der offen war und kurze Zeit später gab die Polizei die Absperrung auf und ich bekam das erste Taxi, das dastand. Der Taxifahrer war mit dem Hotel, in dem ich untergebracht war, gar nicht einverstanden ("eine ganz schlechte Gegend"). Es liegt gleich um die Ecke von der Kaiserstraße, wo ich als 16-17jähriger Internatsschüler auf dem Heimweg vom Bodensee nach Wallau, eine Nacht lang mich in den Bars herumgetrieben habe.
Dann ging's zu Rossellini's "VIAGGIO IN ITALIA" ins Filmmuseum, wo ich seit 15 Jahren nicht mehr war. Hannelore Elsner kam auch und hat zum ersten Mal im Leben einen Rossellini-Film gesehen. Sie hat dann zu mir gesagt: Jetzt verstehe ich deine Filme viel besser.
Wolfram Schütte und seine Frau kamen, um mich zu treffen. Wir waren 1984 0der 1985 zehn Tage lang zusammen in Caracas und haben dort deutsche Filme vorgestellt. Wolfram Schütte war der Herausgeber des Hanser-Bands über Rossellini. Wir hatten uns seitdem nicht gesehen.
Ein schönes Fazit dieser Reise: das Deutsche Filmmuseum und ich wollen unsere früher so gute Zusammenarbeit wieder intensivieren. Im September/Oktober werde ich dort "RAUCHZEICHEN" vorstellen, und die umfangreiche Thome-Kopiensammlung soll auch aufgefrischt und ergänzt werden.
   
   
11.05.2006   Cynthia Beatt und ich machen heute die englischen Untertitel für "Rauchzeichen". Allein für die Übersetzung des Hölderlingedichts brauchen wir über zwei Stunden, denn es gibt von diesem Gedicht keine englische Übersetzung. Cynthia meint, wenn wir mal keine Filme mehr machen können, dann könnten wir zusammen Hölderlin ins Englische übersetzen.
12.05.2006   Heute im Produktionsbüro sieben Stunden lang, ohne Pause, "Casting". Vor allem ging es um die Besetzung der Rollen von Lucia und Angie (ich habe wunderbare Fotos, aber die zeige ich nicht, solange die Entscheidung, wer wen spielen wird, nicht gefallen ist). Außerdem Besprechungen mit Susanna Cardelli (Ausstattung) und Alexander du Prel (Kamera) und diverse Telefonate. So langsam habe ich das Gefühl, jetzt geht es richtig los. Meine Regieassistentin Serpil Turhan leitet das Casting mit einer Souveränität, als hätte sie im Leben nie etwas anderes gemacht.
   
    Guntram Brattia bereitet uns und sich mit Bart und Motorradfahrerkluft auf seine Rolle als MARQUARD vor. Im Hintergrund Serpil Turhan.
   
    Unsere letzte Tat heute: das Anbringen der noch leeren Pinwand für den Drehplan von "DAS SICHTBARE UND DAS UNSICHTBARE". Bis nächsten Freitag spätestens muss er fertig sein.
Außerdem: seit heute haben wir einen Aufnahmeleiter, Till Rothmund.
14.05.2006  
    Katia Tchemberdji freut sich darauf, in das SICHTBARE UND DAS UNSICHTBARE das Rondo von Mozart spielen zu dürfen und mailt mir dieses Bild.
Außerdem, seit heute Online: das Interview zur Wiederaufführung von ROTE SONNE.
18.05.2006  
   
    Alles blüht und wächst wie verrückt in meinem Garten. Jetzt muss ich wieder nach Berlin und Schauspieler und Mitarbeiter für "DAS SICHTBARE UND DAS UNSICHTBARE" treffen.
Am Mittwoch, den 24. Mai um 11.30 Uhr gibt es eine Privatvorführung von "RAUCHZEICHEN" im Central-Kino (neben den Hackeschen Höfen). Wer kommen will, darf kommen.
Für das Thome-Buch: jetzt ist auch das Interview zu "LIEBE AUF DEN ERSTEN BLICK" online. Es ist schon ein komisches Gefühl, sich gleichzeitig in die Vergangenheit und in die Zukunft zu bewegen - als säße ich in einer Zeitmaschine!
19.05.2006  
    Der Drehplan zu "DAS SICHTBARE UND DAS UNSICHTBARE" ist fertig. Drehzeit: 7.7. - 12.8. 2006. 28 Drehtage und Gott sei Dank nur wenig Nachtaufnahmen.
20.05.2006   Am Donnerstag, den 25. Mai 2006, läuft JUST MARRIED auf 3SAT um 23.15 Uhr. Das Interview mit Christa Maerker zu MADE IN GERMANY UND USA (1974) ist jetzt auch online.
21.05.2006   Die Interviews zu TAGEBUCH (1975) und DIE SONNENGÖTTIN (1992) sind online.
22.05.2006  

Ein anstrengender Tag. Fünf Stunden Casting, schnell was essen und dann eine ziemlich komplizierte Zahn-Operation.
Ich glaube - heute abend - wir haben die LUCIA gefunden (muss aber morgen früh erst mit Serpil darüber reden, bevor wir die frohe Botschaft verkünden).

23.05.2006   Es ist so wie ich gestern abend ahnte, wir haben uns für die Besetzung von LUCIA und ANGIE entschieden. Am Nachmittag habe ich mir in der Berliner Dependance der Stanford University "ROTE SONNE" angeschaut. Das Publikum war ziemlich klein: zwei Studenten, die aber extrem aufmerksam waren und mit dem Film mitgegangen sind.
24.05.2006  

Heute viele Briefe und emails beantwortet, dann die Vorführung von "RAUCHZEICHEN" im Central-Kino (der Film hat mir sehr viel besser gefallen als in der Team-Premiere im letzten Jahr - vor allem die Kühnheit der Liebesszenen zwischen Hannelore Elsner und Karl Kranzkowski).
Schade, dass ich nicht ein anderer sein kann, so eine Art deutscher Kritiker-Pabst, dann könnte ich eine Kritik darüber schreiben, die jedes Kino bis zum Platzen voll machen würde.
Dann wieder Casting für "DAS SICHTBARE UND DAS UNSICHTBARE". Zwischendrin Besuch bei meiner Zahnärztin. Dann war ich hundemüde. Aber dann war ich mit Susanna Cardelli bei Salomé (der vielleicht die Bilder malt, die Hannelore Elsner und Guntram Brattia im neuen Film malen müssen), und ich war plötzlich wieder hellwach. Was Salomé sagte, wie er malt, hat mir total gefallen. Denn so wie er malt, genau so schreibe ich Drehbücher. Wir hätten eigentlich unser Gespräch auf Tonband aufnehmen sollen.
Auf jeden Fall weiß ich jetzt, dass das, was ich mir als Maler-Laie vorgestellt habe, bis ins kleinste Detail realistisch ist - zumindest bei ihm und mir. Am Ende unseres Gesprächs zeigte er uns den Raum, in dem er malt - sein Atelier. Ich kann mir jetzt vorstellen, dass die beiden wichtigsten Bilder innerhalb des Films mit seiner Hilfe wirklich tolle Bilder werden. Aber das ist noch viel Arbeit und ein langer Prozess! Diese Dreharbeiten werden mit Sicherheit ein großes ABENTEUER!!! Ich fühle heute Abend, die Götter sind mit mir - ich bin auf dem richtigen Weg. Alle Nerven meines Körpers signalisieren mir das.
Vielleicht gibt es ja nochmal so ein Zusammentreffen vieler ungewöhnlicher Einzel-Momente wie damals vor 37 Jahren, wie bei "ROTE SONNE".

   
25.05.2006   Heute waren Susanna Cardelli, Alexander du Prel und ich den ganzen Tag auf Motivsuche in vier Malerateliers. Das Malerpaar im letzten Atelier war vor zwei Monaten auf Sardinien und zeigte uns Fotos von unserem Drehort in "RAUCHZEICHEN". Sie waren am Mittwoch in der Vorführung im Central-Kino und wussten vorher nichts von unseren Dreharbeiten im letzten Jahr! Was für eine seltsame Fügung.
Wir diskutieren mit den Malern darüber, ob man mit einer Flasche Wodka im Blut überhaupt noch malen kann (etwas Großartiges natürlich) oder ob das eine Klischeevorstellung ist. Die Meinungen darüber sind konträr. Wir treffen einen Maler, der früher (jetzt leider nicht mehr) jeden Abend das aktuelle Stadium eines Bildes fotografiert und ins Internet gestellt hat (was mir sehr vertraut vorkommt).
   
   
26.05.2006   Heute lange Gespräche im Produktionsbüro mit Susanna Cardelli, die mir die Motive in Mecklenburg und an der Ostsee gezeigt hat und Alexander du Prel über ganz viel Grundsätzliches meiner und seiner Arbeitsweise. Dann lese ich die Berichte vom Festival in Cannes und dabei irgendwann blitzt die Idee bei mir auf: ich könnte eine Fortsetzung drehen im nächsten Jahr von "DAS SICHTBARE UND DAS UNSICHTBARE". Etwas, was ich bei "LIEBE AUF DEN ERSTEN BLICK" machen wollte, dann aber auf Grund der Dreherfahrung wieder verworfen habe (das Fortsetzungsdrehbuch war damals schon fertig, aber ich habe es nocheinmal neu geschrieben).
27.05.2006  

Heute machen wir das Interview zu "RAUCHZEICHEN", damit das Presseheft zum Münchner Filmfest fertig wird.
Das Interview zu "DAS MIKROSKOP" ist seit heute online
.

 

   
    Etwas später: Interview zu "RAUCHZEICHEN" mit Gudrun Max und Karlheinz Oplustil in der Küche des Produktionsbüros.
Jetzt sitze ich schon auf meinem Bauernhof und habe damit angefangen, das Interview in den Computer zu tippen. Ich habe mir vorgenommen, bis Mittwoch fertig zu sein. Wahrscheinlich sind meine Finger dann blutig.
28.05.2006   Das Interview zu "DER PHILOSOPH" ist online.
29.05.2006   Die ersten zehn Seiten des Interviews für "RAUCHZEICHEN" sind abgetippt. Wer sowas schon mal gemacht hat, weiß, das ist eine Sklavenarbeit. Draußen ist es noch immer "Winter" und ich habe Mühe, meine gewaschene Wäsche trocken zu kriegen, muß wie ein Schießhund aufpassen, wenn der nächste Regenguß kommt.
Das Cannes Festival ist vorbei und was ich jetzt so, als Fazit, darüber lese, klingt auch so, als müsste ich nicht unbedingt nächstes Jahr mit "DAS SICHTBARE UND DAS UNSICHTBARE" dabei sein. Für das Unsichtbare in Filmen scheinen die keinen Draht mehr zu haben. Früher war das anders. Vielleicht zeige ich ihn mal wieder (nach "BERLIN CHAMISSOPLATZ", 1980 - also nach 26 Jahren) in Hof .
30.05.2006   Heute morgen beim Tippen von Seite 12 stelle ich entsetzt fest, dass nur die erste Hälfte der Kassette zuende ist, und ich dachte, dass ich schon am Ende der zweiten Hälfte wäre (da der Kassettenrecorder automatisch von einer Kassettenseite zur anderen wechselt) und dass das ganze Interview also wiedermal so ein 36 Seiten-Text wird. Ich habe keine Ahnung mehr, was wir am Samstag so alles geredet haben.
Das Interview zu "DAS SICHTBARE UND DAS UNSICHTBARE" werde ich - wie früher schon mal bei "DER PHILOSOPH" - schriftlich machen!
Meine Mieterin hier sagt mir heute morgen angesichts des noch immer scheußlichen Wetters, dass sie in ihrem Bauernkalender nachgeschaut hat und dass das Wetter den ganzen Sommer lang schlecht werden soll. Nur im August soll es heiß werden. Wenn sie Recht hat, können wir damit leben, denn im August haben wir unsere Außenaufnahmen an der Ostsee.

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