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06 Oktober

02.10.2006  
    Ein großes Feuer für "RAUCHZEICHEN" und auch fur "DAS SICHTBARE UND DAS UNSICHTBARE".
03.10.2006   Dörte fährt zurück nach Sardinien, denn ihre Arbeit ist beendet. Unser Filmschnitt ist jetzt auf zwei weiteren Computern. Selbst wenn unser Schneideraum abbrennt, kann eigentlich nichts mehr passieren.
Hier auf dem Bauernhof regnet es schon den ganzen Tag. Gerade habe ich mir "Kill Bill Vol. 1" von Tarrantino angeschaut (musste ihn für meinen Sohn Nicolai aufnehmen). Jetzt verstehe ich, was Fritz Göttler in der Süddeutschen Zeitung über "RAUCHZEICHEN" geschrieben hat: "der freieste Film des Festivals". Dieser Film ist wirklich frei, denn er spielt mit Allem. Ich merke, ich bin noch immer viel zu zahm. Ich bin halt "aufgewachsen" mit Godard, Hawks, Rossellini und Ozu. Tarrantino ist zwei Generationen jünger. Der hat diese Probleme, die ich beim Erzählen habe, nicht.
Ansonsten treffe ich hier die Vorbereitungen für das Schreiben des nächsten Drehbuchs. Nach einem Roman, der "Die große Liebe" heißt. Ich schreibe vom 10. Dezember bis 10. Januar 2007 am Strand in Florida. Mein Flug ist gebucht. Der einzige Computer, mit dem ich am Strand in voller Sonne schreiben kann, ein inzwischen 15 Jahre altes Powerbook 170, ist startklar. Ich merke, mit allem, was ich so tue, fange ich an, mich darauf vorzubereiten. Ob ich live im Internet schreibe oder nicht, weiß ich noch nicht. Aber wie auch immer wird's ein Moana-Tagebuch geben.
04.10.2006   Die Team-Premiere von "DAS SICHTBARE UND DAS UNSICHTBARE" musste verlegt werden, da am 11. November im Delphi schon eine andere Veranstaltung stattfindet. Sie ist jetzt einen Tag später - am Sonntag, den 12. November um 11.00 Uhr vormittags.
05.10.2006   Ein Bericht von der RAUCHZEICHEN-Premiere auf dem Münchner Filmfest.
Und am 27. 10. 06 läuft "BERLIN CHAMISSOPLATZ" um 21.00 Uhr im Berliner Arsenal-Kino. Ich erfahre soeben, dass "FRAU FÄHRT, MANN SCHLÄFT" am 1. April 2007 von der ARD ausgestrahlt wird.
06.10.2006   Ich hatte gestern abend das Gefühl, ich will endlich aufhören mit dem "Moana-Tagebuch". Muss aber noch mal drüber schlafen.
Naja, es gibt eben so Tage, wo alles ein bisschen zuviel wird. Postproduktion von "DAS SICHTBARE UND DAS UNSICHTBARE", Kinostart von "RAUCHZEICHEN", Festivalbesuche für "DU HAST GESAGT, DASS DU MICH LIEBST", Vorbereitungen für das Schreiben eines neuen Drehbuchs "DIE GROSSE LIEBE". Und nicht zu vergessen: Festivalvorbereitungen für "DAS SICHTBARE UND DAS UNSICHTBARE".
Und schließlich: das Prometheus-Verleihteam fährt heute nach Hannover, um dort für die "RAUCHZEICHEN"-Vorpremiere am 19. Oktober Plakate zu kleben. Bei 6 Vorstellungen in einem 200-Platz-Kino ist Plakatekleben eine bessere Investition als in Hannover unendlich teure Zeitungsanzeigen zu schalten. In Berlin am 16. November werden wir alles machen: Zeitungsanzeigen, Plakate und vielleicht auch noch Flugblätter. Wir wollen es diesmal wirklich wissen!
07.10.2006   Ein Interview für "Theater heute" mit Bert Rebhandl. Ich war so konzentriert, dass ich völlig vergessen habe, ein Foto zu machen. Ich versuche, mein Leben für die nächsten 4 Wochen in den Griff zu kriegen und entdecke, dass ich am Freitag, dem Dreizehnten, nach Wien fliege. Hoffentlich fällt mein Flieger nicht runter oder wird von Terroristen entführt.
10.10.2006   Gestern abend war ich mit meiner Regie-Assistentin Serpil Turhan (bei DAS SICHTBARE UND DAS UNSICHTBARE) in "Clärchens Ballhaus" verabredet. Wir haben uns seit Drehschluss nicht mehr gesehen. Das war schön. Vor dem Treffpunkt kommt mir Sülbiye Günar (meine Regie-Assistentin und auch Produktionsleiterin bei früheren Filmen) entgegen und sagte, dass sie mich immer schon dahin bringen wollte. Ich war vorher ein bisschen in der Gegend rumgelaufen und fühlte mich wie auf einem anderen Planeten. Hier könnte man unendlich viele Filme drehen. Ich kenne keine Filme, die das zeigen, was in Berlin passiert. Kann es sein, dass ich dafür zu alt geworden bin? Das alte Berlin war schon für einen Ex-Münchner wie mich groß, aber irgendwie überschaubar. Das neue Berlin ist für mich immer noch ein fast undurchdringlicher Dschungel, der sich jeden Tag verändert. Ich hätte schon Lust, etwas davon zu zeigen. Aber dann müsste es auch Kinobesitzer geben, die diese Filme spielen wollen - Leute wie Manfred Salzgeber, der als er "TAGEBUCH" sah, mir sagte, dass er diesen Film 6 Wochen in seinem Bali-Kino spielen wolle (was er auch getan hat). Er lebt nicht mehr und sein damaliger Kartenabreißer, der heute eine Art von Kinomogul im Arthousebereich ist, weigert sich, meine Filme zu spielen. Das verletzt mich, als würde jemand mit einer Maschinenpistole auf mich schießen.
11.10.2006  

Morgen früh um 10.30 Uhr ist die Pressevorstellung von "RAUCHZEICHEN" in Berlin. Der Kinostart am 16. 11. nimmt so langsam Konturen an. Wir planen eine richtige Premiere am 15. November mit Hannelore Elsner in Berlin. Am 19. 10. gibt es eine Vorpremiere im KOKI, Hannover. Es ist so gut wie sicher, dass Hannelore Elsner da nicht kommen kann. Ein paar Stunden vorher mache ich mit Fred Kelemen die Lichtbestimmung von "DAS SICHTBARE UND DAS UNSICHTBARE". Und vom 23. bis 26. Oktober ist die Mischung von "DAS SICHTBARE UND DAS UNSICHTBARE". Und dann am 2. November die Nullkopie. Es darf einfach nichts schiefgehen! Wie heißt es in meinem neuen Film: "Stell dir vor, das Leben wär einfach…"

etwas später  

Gerade hat mich Jochen Brunow angerufen und mir gesagt, dass Danièle Huillet - die Frau und Mitautorin aller seiner Filme - von Jean-Marie Straub, gestorben ist. Er hat es auf einem Link bei "Perlentaucher" , wo Wolfram Schütte einen Nachruf geschrieben hat, gelesen.
Ich will dem nichts hinzufügen. Jean-Marie Straub war früher für mich ein "Gott" und Danièle eine "Göttin". Denn sie wussten, was gut und was schlecht war im Kino. Kann es sein, dass jetzt auch das Kino sterben wird? Ich habe beide geliebt. Ich habe sooft ihre Filmkopien zu irgendeiner Vorführung gefahren, weil ich der einzige war, der immer ein Auto hatte. Da ich den Rücktransport ja auch machen musste, habe ich den Bachfilm wahrscheinlich zehn, zwölfmal gesehen und bin auch manchmal dabei eingeschlafen. (Danièle sagte, dass das nicht schlimm sei). Ich habe sooft in ihrer Wohnung die von ihr gekochten Spaghetti mit Butter und Käse gegessen. Und sie war die Cutterin bei meinem letzten Münchner Kurzfilm "JANE ERSCHIESST JOHN, WEIL ER SIE MIT ANN BETRÜGT". Und wir beide haben uns dabei so gut verstanden, dass Jean-Marie eifersüchtig wurde. Wir haben uns nie geduzt - nur später mit dem Vornamen angeredet. Und jetzt ist sie tot.
Ein Nachruf in "Libération".

Noch ein Text über ihren letzten Film in "Libération", der auf dem Fimfestival in Venedig gelaufen ist, und wo sie einen Preis für ihr Gesamtwerk bekommen haben.

13.10.2006   In "Der Standard" erscheint heute eine Kritik zu "DU HAST GESAGT, DASS DU MICH LIEBST". Um 16 Uhr wird Danièle Huillet heute auf einem Pariser Friedhof beerdigt.
14.10.2006   Zum Eröffnungsfilm der Viennale ("The Queen" von Stephen Frears) wie schon vor zwei Jahren ein Blitzlichtgewitter auf Hannelore Elsner. Auch ich musste zum erstenmal zahlreiche Fotos von mir signieren, die sich die Leute aus dem Internet heruntergeladen und ausgedruckt hatten. Nach dem Film ein Empfang im Rathaussaal. Da wir die ersten waren, ist der Saal noch ziemlich leer. Von Hans Hurch erfahre ich, dass bei der Beerdigung von Danièle Huillet in Paris Godard Jean-Marie Straub getröstet hat. Alles wirkt für mich gespenstisch: dort der Tod und hier das Leben.
   
15.10.2006   Ein Text aus dem Festivalprogrammheft:
"Die vierte Zusammenarbeit von Rudolf Thome und Hannelore Elsner, und wie zuvor ist das Schöne daran das Grenzgängerische, das Riskante, das Exponierte. In der mutigen und subtilen Elsner hat Thome eine Schauspielerin gefunden, die nicht in Karriereklischees und schiefen Selbstbildern verhaftet ist, sondern riskiert und Neues erprobt. Hier ist sie eine Frau zwischen Arbeit und Einsamkeit, zwischen Älterwerden und neuer Liebe. Ein wenig verrückt, leichtsinnig, traurig und erwartungsvoll geht sie ins Schwimmbad, besucht das Grab ihrer Mutter, spricht mit Gott und verliebt sich in einen seltsamen Mann."
   
    Ein Text aus der Stadtzeitung "Falter":
"Du hast gesagt, dass du mich liebst ist die Geschichte einer nicht mehr jungen Frau, die durch eine Kontaktanzeige ("Suche Heilige, Gefährtin, Hure") aus ihrem Monolog mit sich selbst gerissen wird, diesen Mann, einen erfolglosen Literaten, kennen lernt, sich in ihn verliebt, sich entliebt, dann wieder verliebt. - Es gibt Leute, die Thome, die schmucklose Verspieltheit seiner Filme, mögen, und Leute, die sie nicht aushalten: So ist das, ganz einfach, und dazwischen gibt es keinen Kompromiss."
Die Vorstellung im Urania-Kino war ausverkauft. Unsere Freude darüber wurde am Ende nur getrübt durch eine ältere Dame, die sich wutentbrannt an Hannelore Elsner wandte, wie sie nach der "Unberührbaren" in einem derart schlechten Film mitmachen könne. Das sagte sie dann auch zu mir. Ich konnte ihr nur antworten, dass es viele Menschen gebe, denen dieser Film gefällt.
16.10.2006  
    Hannelore Elsner (die nicht im Gefängnis war) beim Interview mir dem ORF im inzwischen herbstlich kühlen Wien. Auch die zweite Vorführung von "DU HAST GESAGT, DASS DU MICH LIEBST" im Metro-Kino war bis auf den letzten Platz voll und das Publikumsgespräch - moderiert von Claus Philipp - war richtig erfreulich, weil er den Film liebt. Er meinte, wenn dieser Film in Frankreich laufen würde, wäre er ein richtiger Erfolg. Leider, leider läuft er nicht in Frankreich.
In der neuen Wiener Filmzeitschrift "Kolik" erscheinen Artikel über die "Berliner Schule". Dabei zu meinem großen Erstaunen auch ein Text über mich.
Heute erwartet die Moana-Website den Hundertausendsten Besucher auf dem für alle sichtbaren Counter!
   

Gerade erreicht mich folgende email:
Sehr geehrter Herr Thome, Liebe Frau Elsner!
"...Sie sind die absolut schönste Frau, die ich je gesehen habe..."
Diesen Satz aus Ihrem Film, gesprochen von Johannes Herrschmann, kann ich nur bestätigen...ich kann es noch nicht in Wort fassen, habe kaum geschlafen letzte Nacht - so sehr hat mich ihr Film beeindruckt. Die Stille, die herbstliche Stimmung, die unentwegten Gedankengänge... der Seele freuen lauf lassen, im Glück als auch in der Verzweiflung...leider ist die Vorstellung heute (16h) bereits ausverkauft und ich war gestern als auch die Jahre zuvor viel zu verschlossen, um ihnen und Frau Elsner dafür zu danken - ähnlich ging es mir vor 2 Jahren, als "Frau fährt, Mann schläft" im Gartenbau-Kino lief...ich musste danach erst stundenlang durch die Stadt laufen, um den Film emotional zu verarbeiten..dazu die herbstliche Stimmung zur Viennalezeit, was gibt es schöneres... dabei wäre es mir ein großes Anliegen gewesen, persönlich darüber zu sprechen. Ich habe dann gestern nach der Vorstellung, aus weiter Entfernung, ein Foto von Frau Elsner mit meiner Handykamera gemacht ...möchte es Ihnen schenken, evt. für Ihre Seite!?... ich glaube, dass kein/e andere/r Ihre Gedanken auf diese besondere Weise zum Ausdrück bringen hätte können als Frau Elsner und würde mir wünschen, sie noch in vieler Ihrer Filme so zu erleben.
Vielen Dank für einen unvergesslichen gestrigen Abend,
Jürgen G.

    Wenn mich nicht alles täuscht ist die Dame auf dem Foto diejenige, die so wütend mit Hannelore Elsner und dann mit mir über unseren Film gesprochen hat.
19.10.2006   Am Morgen die Lichtbestimmung von "DAS SICHTBARE UND DAS UNSICHTBARE" mit Fred Kelemen im Kopierwerk.Es war schön, Fred Kelemen wiederzusehen! Am Abend die deutsche Vorpremiere von "RAUCHZEICHEN" in Hannover. Ohne Hannelore Elsner war das KOKI zum erstenmal seit drei Jahren nicht ausverkauft. Ich sitze, während der Film läuft alleine beim Abendessen und die Diskussion nach dem Film ist auch nicht übermäßig lustig. Schon bei der Abfahrt in Berlin gab's ein Problem: die Zufahrten zum neuen Berliner Hauptbahnhof waren wegen einer Bombendrohung gesperrt. Mein Taxifahrer wusste allerdings einen Weg, der frei war. Den Leuten im Kino allerdings hat "RAUCHZEICHEN" gefallen.
   
   
   

Sigurd Hermes, der Kinochef und ich während der Diskussion.

20.10.2006   In der Hannoverschen Allgemeinen erscheint die erste gedruckte Kritik über "RAUCHZEICHEN". Titel: "Die Frau vom Mond". Hier ein Link.
21.10.2006   Ich war heute in der Amerika-Gedenkbibliothek und habe dort gesehen, dass der Band mit "T" bei der neuen Brockhaus Enzyklopädie herausgekommen ist und fand da folgenden Eintrag:
"Thome, Rudolf, Filmregisseur, *Wallau/Lahn (zu Biedenkopf) 14. 11. 1939; begann als Filmkritiker, debütierte Ende der 1960er-Jahre in München mit verspielten Genrefilmen ("Rote Sonne", 1969), ging 1973 nach Berlin und experimentierte mit neuen Formen ("Made in Germany and USA", 1974). 1987 startete er eine inzwischen 12 Filme umfassende Serie über die Chancen der Liebe im modernen Alltag (u.a. "Der Philosoph", 1989; "LIebe auf den ersten Blick", 1991; "Paradiso", 2000; "Frau fährt, Mann schläft", 2004), die dramaturgisch oft spröde und visuell fragil und pointiert, jedoch immer klar in ihrer auf das Leben schauenden Haltung sind."
Naja, auch wenn man im Großen Brockhaus steht, wird das Leben nicht leichter.
23.10.2006   Heute beginnen wir mit der Mischung von "DAS SICHTBARE UND DAS UNSICHTBARE". - Der erste Mischungstag ist vorbei. Hier ein Foto von der Mischung einer meiner Lieblingszenen des ersten Tags. Der dunkle Mann im Vordergrund ist wie immer in den letzten Jahren Robby Jäger
   
24.10.2006   Der zweite Tag der Mischung beginnt mit einem absloluten Highlight. Dann gab's für mich ziemlichen Stress, weil einige Vorbereitungsarbeiten beim Sound-Design nicht vorher, sondern erst während der Mischung gemacht wurden. Etwas später hat unser Mischtonmeister Robby Jäger alles durch zwei wunderbar gemischte Szenen für mich wieder gutgemacht, und ich bin mit dem Gefühl nach Hause gegangen, dass "DAS SICHTBARE UND DAS UNSICHTBARE" tatsächlich dieser ungewöhnliche und wunderbare Film geworden ist, den ich immer erwartet habe.
25.10.2006   Der dritte Tag der Mischung: Wir brauchen bis Mittag für den 6. und letzten Akt und schauen uns dann - zum erstenmal seit vielen Jahren - den ganzen Film nochmal an, machen drei winzige Änderungen und stellen fest, dass unsere spontane Arbeit gut war (dank Robby Jäger). Dann trinken wir, wie immer, eine Flasche Champagner - weil das ja ein feierlicher Moment ist. Jetzt ist "DAS SICHTBARE UND DAS UNSICHTBARE" fertig!!!! Jetzt ist meine Arbeit beendet und ich übergebe den Film dem Publikum. Ich will damit eigentlich nichts mehr zu tun haben.
Zum erstenmal wird "DAS SICHTBARE UND DAS UNSICHTBARE" am 12. November, zwei Tage vor meinem 67. Geburtstag um 11.00 Uhr im Berliner Delphi-Kino gezeigt. Wer auch immer das hier liest, ist herzlich dazu eingeladen.
Ist der Film ein Selbstporträt? Ich denke schon. Aber vielleicht habe ich ihn gemacht, um nicht zu sterben im nächsten Jahr. Auch wenn ich dafür einen goldenen Bären, die goldene Palme, den Deutschen Filmpreis oder etwas Ähnliches bekommen sollte (was ich für absolut undenkbar halte).
Ob ich will oder nicht, halte ich solche Sachen immer für möglich und bin dann schrecklich enttäuscht, wenn es nicht passiert.
   
    Champagner!!! Von links nach rechts: Markus Böhm (Sounddesigner), Dörte Völz-Mammarella (Cutterin), Rudolf Thome (Regisseur) und Robby Jäger (Mischtonmeister).
26.10.2006   Ich habe alles, was zu tun ist, getan. Bis auf die Buchhaltung. Und stelle fest, ich falle in ein besonders tiefes Loch. Ich werde mich morgen mit allem Buchhaltungskram auf den Bauernhof zurückziehen.
Gerade kommt eine email von Till Rothmund: wir starten "RAUCHZEICHEN" in Berlin in 4 Kinos!
27.10.2006   Jetzt bin ich in meinem privaten Paradies - auf meinem Bauernhof. Drinnen ist es kalt und draußen ist ein Sturm, obwohl die Sonne scheint. Am liebsten würde ich gleich wieder ein neues Drehbuch schreiben (damit das Leben weitergeht). Aber die dazu notwendigen 28 Tage ohne Unterbrechung, diese Zeit habe ich jetzt nicht.
29.10.2006  
   

Das Paradies ist heute alles andere als ein Paradies. Ein Sturm kommt auf. Es regnet. Es blitzt und donnert. Gestern habe ich meinen WLAN'-Internetzugang neu konfiguriert, weil es hier in meiner Abgeschiedenheit inzwischen auch andere WLAN's gibt ( meiner war bisher offen für jeden, weil ich dachte, dass in diesem winzigen Dorf sowieso keiner so was hat) und seitdem komme ich nicht mehr ins Internet. Ich kann keine emails empfangen und keine schreiben. Das ist für mich die Hölle. Ich stelle fest, dass ich schon lange ein Internet-Junkie bin. Ohne Internet bin ich fühle ich mich wie jemand, der nicht mehr gehen kann, wie eine absolut hilflose Person. Morgen fahre ich wieder nach Berlin.
Gestern habe ich meinen neuen Laptop in strahlender Sonne getestet. Es funktioniert. Damit kann ich wirklich in der strahlenden Sonne am Strand in Florida ein neues Drehbuch schreiben.

30.10.2006  
    Und so sah der Blick aus meinem Arbeitszimmer heute morgen aus.
In der neuen epd Film erscheint eine Kritik von Hans Schifferle zu "RAUCHZEICHEN": "In RAUCHZEICHEN ist ganz Sardinien so ein seltsames Paradies ... mit dem Thome mit unglaublicher Lust am Erzählen und Fabulieren seine Utopie entwickeln kann: von einem wunderbaren Neustart und einer außergewöhnlichen Patchwork-Familie, zu der die Alten, die Jungen, die Ehemaligen und sogar die Toten gehören. Ein beglückender, ein großer deutscher Film."

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