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04 | November |
01.11.2004 |
Diese Urkunde kam heute mit der Post aus Pyongyang. |
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02.11.2004 | Noch eine weitere Festivaleinladung: Damascus International Filmfestival im Dezember 2005 (das Festival findet nur zweijährlich statt). So langsam werde ich ein Festival-Junkie. | |
03.11.2004 | Morgen ist Premiere von "FRAU
FÄHRT, MANN SCHLÄFT" in Berlin im Kant-Kino um 19.30 Uhr.
Außer Berlin startet der Film in Hamburg, München, Frankfurt,
Essen, Nürnberg, Mannheim, Stuttgart und Freiburg. Heute abend im Fernsehen eine Sendung über "FRAU FÄHRT, MANN SCHLÄFT" in Bayern 3. Kino Kino um 23.15 Uhr (Show View: 9-628-154) Am Mittwoch 10. 11. ein Film Tipp im WDR 3 über "FRAU FÄHRT, MANN SCHLÄFT" um 0.50 Uhr (Show View: 1-301-879). |
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04.11.2004 | Ein fürchterlicher Verriß
im Berliner "Tagesspiegel" und schöne, lange Kritiken in
der Frankfurter Allgemeinen, Süddeutschen Zeitung, Frankfurter Rundschau,
Die Welt, Berliner Morgenpost, Berliner Zeitung, TAZ. Jetzt bin ich gespannt
auf die Premiere heute abend im Berliner Kant-Kino. Am Nachmittag kriege ich die Krtiken von Abendzeitung (München), Stuttgarter Zeitung, Morgenpost (Hamburg) und Hamburger Abendblatt. Alle positiv! Außerdem erreicht mich per email die Nachricht, dass am Sonntag, den 14. 11. auf Eins-Festival (nur mit einem digitalen Satellitenreceiver zu empfangen) eine Thome-Ehrung zu meinem 65. Geburtstag erfolgt. Mit "Tigerstreifenbaby" und dem Film von Petra Seeger "Film is a Battleground" über die Dreharbeiten von "Just Married" und einer ausführlichen Würdigung meines Werks. |
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05.11.2004 | Die Berliner Premiere im Kant-Kino:
Karl Kranzkowski wird angehimmelt. Und weiter geht's zum Biberacher Filmfestival. |
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06.11.2004 |
Im Kinofoyer Adrian Kutter (der Festival- und Kinochef), Hannelore Elsner und Rudolf Thome - während im bis auf den letzten Platz ausverkauften Kino (460 Plätze) unser Film läuft. < Das begeisterte Publikum. Der Beifall hat mich tief berührt (hatte plötzlich feuchte Augen). Dieses unglaubliche Publikum hier in Biberach bringt Hannelore Elsner und mich dazu, dass wir uns die Seele aus dem Leib reden. |
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07.11.2004 |
Auch die Nachmittagsvorstellung in diesem Kinos ist bis auf 30 Plätze ausverkauft. Das Publikum will nach der Vorstellung nicht aufhören, mit uns über den Film zu sprechen. (obwohl das Wetter draußen manchmal wunderschön ist - der Bachlauf auf dem nächsten Bild liegt direkt gegenüber dem Kino). Am Abend sind wir in Stuttgart. Zunächst ein Interview mit Ulrich Kriest, dem Filmkritiker der "Stuttgarter Zeitung". Das Kino!Restlos ausverkauft!!! Auch hier wieder ein unglaublich begeistertes Publukum, das nicht mehr aufhören will, mit uns über den Film zu sprechen. Mehrere weibliche Zuschauer gestehen sowohl Hannelore Elsner wie mir im privaten Gespräch nach der Vorstellung, dass wir ihr Leben verfilmt haben. Am Ende sind Hannelore Elsner und ich total erschöpft. Unsere "Tournee" ist zuende. Ich fliege nach Berlin und Hannelore Elsner fährt mit dem Zug nach Frankfurt, um ab Montag wieder "Die Kommissarin" sein zu können. |
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08.11.2004 | Zurück in Berlin. Die
ersten Kritiken. Am Morgen Vorbereitungsarbeiten für den Hauptdrehort
von "DU HAST GESAGT, DASS DU MICH LIEBST" mit Anja Furthmann,
der Ausstattungsassistentin. Am Nachmittag ein Interview hier im RBB mit Anja Höfer - eine Konferenzschaltung mit dem Südwestfunk in Baden-Baden für die Sendung am Sonntag, den 14. 11. auf Eins-Festival zu meinem Geburtstag. Mein Gott, das hat Spaß gemacht! |
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10.11.2004 | Die Besucher-Rangliste vom
Wochenende (nach Besuchern pro Kopie) der AG Kino: 1 Die Reise des jungen Ché 2 Rhythm is it! 3 The Door in the Floor 4 5x2 (fünf mal zwei) 5 Das Mädchen mit dem Perlenohrring 6 Touch the Sound 7 Frau fährt, Mann schläft 8 American Splendor 9 Agnes und seine Brüder 10 Evil
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11.11.2004 | Elisabetta Pilia (meine sardische
Produktionsassistentin) und ich planen unsere Sardinienreise für
die Vorbereitungen von "RAUCHZEICHEN" in der nächsten Woche. Eine Zuschauerin schreibt mir zu "FRAU FÄHRT, MANN SCHLÄFT" aus München: "Ein herrlicher Film! Er hat mich so bewegt, ich habe von Anfang bis Ende - ja, ich kann es nicht anders sagen - mitgeatmet. Das sind sprechende Bilder, in einer Sprache, die so unverstellt ist, daß sie tief berührt. Ich konnte auch lachen - und ich habe geweint. Und ich mochte diese Menschen auf der Leinwand…" Bei "BERLIN CHAMISSOPLATZ" bekam ich viele solche Zuschriften und auch noch bei "DER PHILOSOPH". Das macht mir Mut weiterzumachen. |
13.11.2004 |
Das schrieb im letzten Jahr die ARD/Degeto in ihr Presseheft. 3 Filme sind bereits gesendet, fünf kommen noch. Ich dachte, dass einige Zeitungen was zum 65. Geburtstag schreiben würden, aber - wie ich heute sehe - leider nein. Dabei hätte nicht viel gefehlt, und sie hätten in diesem Jahr Nachrufe schreiben müssen. Jetzt muss ich also 70 werden, damit meine Arbeit in den Zeitungen gewürdigt wird. Gottseidank kann ich 2005 zwei neue Filme drehen. |
14.11.2004 | Jetzt bin ich 65. Mein Gott, ich hätte
nie gedacht, dass ich so alt werden würde (das sagt Hanns Zischler
in "PARADISO"). — Wahrscheinlich brauche ich ein neues
Auto, um im Berliner Verkehr die nächsten 10 Jahre lebend zu überstehen. Gestern Abend die Premiere von Adriana Altaras`neuester Theaterinszenierung "TRAUER TO GO — EIN DEUTSCHER ABEND" im Maxim Gorki Theater: ein Theater-Essay, eine ungewöhnliche Mischung von Poesie, Komödie, Musical und Kabarett, die mir total gefallen hat. Manchmal wild und grell, manchmal ganz einfach wie ein japanisches Haiku. Sie provoziert ihr Publikum bis Zum-geht-nicht-mehr (wie ich auch in meinen Filmen). Ich freue mich schon auf den nächsten Film mit ihr.— Hier ein paar Fotos (alle ohne Blitz mit meiner winzigen Lumix). Ich bin verliebt in diese Kamera. Und in Adriana. Das Ensemble kommt auf die Bühne, um den Beifall des Publikums zu empfangen. Adriana Altaras ist die Dritte von links. Adriana Altaras ist jetzt die vierte von links. Der zweite von rechts ist Wolfgang Böhmer. Er hat die Musik für das Theaterstück und für viele meiner Filme komponiert (von "Sieben Frauen" bis "Rot und Blau"). Auf dem Weg nachhause: die weihnachtlich geschmückte Straße Unter den Linden. Ich nehme den Abend als ein gutes Vorzeichen für mein neues Leben, das hoffentlich so aufregend wird wie dieses Theaterstück. |
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15.11.2004 |
Eine Geburtstagsgratulantin teilt mir
mit, dass Yahoo eine Seite zu meinem Geburtstag hat. Darin werde ich
als "Deutschlands produktivster Cineast" bezeichnet. Immerhin. Hier der Link. |
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17.11.2004 |
Der Weg zum Drehort in Sardinien. Nebel so weit man sieht. Die Unwirklichkeit der Wirklichkeit ist hier geradezu handgreiflich. Elisabetta Pilia und Carlo Massini: wir sind uns so gut wie einig! Trotz eisiger Kälte. Nach all den Reisen mit "FRAU FÄHRT, MANN SCHLÄFT" kommt mir die Landschaft hier noch phantastischer vor als je zuvor. Unsere geplante Wetterstation. Blick auf das zukünftige Teichgelände. Im Hintergrund der See. |
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18.11.2004 |
Die Reise geht weiter in den Süden
von Sardinien, zuerst nach Nuori, dann nach Cagliari.
Ein dreieinhalbtausend Jahre altes Steingebäude - eine Nuraghe (die größte auf Sardinien)- mit vielen Räumen und raffiniert angelegten Gängen. Der Strand von Cagliari. Das Wasser ist noch warm. Hätte ich eine Badehose, würde ich schwimmen gehen. Mein Hotel für heute Nacht. Der Blick aus meinem Fenster. Die Sonne scheint mir versprechen zu wollen, dass sie auch im nächsten Jahr, wenn wir drehen, auf meiner Seite sein wird. |
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20.11.2004 |
Nach einer langen Fahrt quer durch Sardinien
kommen wir an unseren dritten möglichen Drehort, dessen Gästehaus
und ganz besonders deren Besitzer mir sehr gut gefallen. Unterwegs besuchen
wir eine heilige Quelle, die auch von den Nuraghi-Leuten vor 3000 Jahren
gebaut worden ist.
Die Quelle.
Kurzbesuch bei "Banditi a Orgosolo" von Vittorio de Seta. Der dritte mögliche Drehort: Blick auf das Gästerhaus. Umgeben von hohen Bergen. |
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21.11.2004 |
Wir fahren zurück zum ersten möglichen
Drehort, unserem Ausgangspunkt, nach Berchidda. Mein erster Blick am
Morgen aus dem Fenster - nach einer wilden, stürmischen Nacht..
Unterwegs auf den Spuren des Nuraghi-Mysteriums: das Grab der Riesen. Ein ungewöhnliches Zusammentreffen auf Sardinien: Elisabetta Pilia, Dörte Völz-Mammarella, Rudolf Thome und Jochen Brunow. Allen geht es gut, nur ich muß schwere Entscheidungen treffen (und bin deshalb nicht ganz so fröhlich). |
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22.11.2004 | Die Dreharbeiten für "RAUCHZEICHEN" am 24. Mai 2005 können in Sardinien beginnen! Die wichtigsten Dinge sind geklärt, die Verträge abgeschlossen. Der unterschriebene Vertrag mit Carlo Massini. Carlo Massini und ich - nach der Vertragsunterschrift. Wir sind beide zufrieden! Das Haus, in dem unser Star - Hannelore Elsner - während der Dreharbeiten wohnen wird. Inmitten von Weinfeldern! Im Vordergrund die Weinfelder, im Hintergrund Berchidda, wo die Mehrzahl des Teams wohnen wird und wo wir in Zusammenarbeit mit dem dortigen Jazz-Festival unser Dreh-Hauptquartier haben werden. Vom Besitzer der Weinfelder und des Hauses, in dem Hannelore Elsner wohnen wird, bekommen Elisabetta und ich zwei große Flaschen Wein und eine Flasche Grappa (aus eigenem Anbau) als Gastgeschenk. Später essen wir zu Mittag bei Dörte Völz-Mammarella und Umberto Mamarella und freuen uns, dass unsere Wünsche in Erfüllung gegangen sind. |
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23.11.2004 |
Berchidda gestern Morgen. Wir eröffnen ein Bankkonto bei der Banco di Sardegna, damit unser Bargeld während der Drehzeit nicht gestohlen werden kann. Das dauert anstrengende eineinhalb Stunden. Dann fahren wir nach Ozieri und treffen den Mann, der unseren 20 Meter langen und 2 Meter tiefen Teich innerhalb von 24 Stunden mit Wasser vollpumpen kann. Vor seinem Geschäft liegen dicke rote und blaue Schläuche (was mir aus naheliegenden Gründen sehr gefällt). Der Abendhimmel über Berchidda, gespiegelt in einem Fenster unseres Hotels "Sos Chelvos". Und am Abend treffen wir Philomena, die uns während der Drehzeit in Sardinien das Büro des Jazz-Festivals in Berchidda als Produktionsbüro zur Verfügung stellt. Heute abend fliegen wir zurück nach Hannover und fahren mit dem Auto nach Berlin. Glücklich und zufrieden mit dem Ergebnis unserer Reise. |
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24.11.2004 | Gestern nachmittag zeigt uns ein Theaterregisseur
aus Olbia noch einen schönen kleinen Strand, an dem ich die Strandszene
in "RAUCHZEICHEN" drehen möchte. Adriana Altaras und Karl
Kranzkowski können sich da auf die Felsen setzen, wenn sie ihre vergangenen
Eheprobleme besprechen. In eiskalten Berlin erreichen mich Glückwünsche zum Geburtstag von der Kulturstaatsministerin Dr. Christina Weiss zusammen mit einer Absage, mein Projekt "RAUCHZEICHEN" zu fördern (die hat jemand anderes unterschrieben). "Sehr geehrter Herr Thome, Kafkas berühmt-lakonischer Tagebucheintrag 'Im Kino gewesen. Geweint.' gehört zu den berührendsten Liebeserklärungen an das Filmtheater. Wir wissen nicht mehr, was gegeben wurde, als Kafka die Tränen kamen, ganz sicher aber wird es sich um eine menschliche Beziehung gehandelt haben. Und, so darf kühn unterstellt werden, die Liebe wird im Schauspiel gewesen sein. Vielleicht, lieber Herr Thome, wäre es Ihnen vergönnt gewesen auch Kafka zu innerer Bewegung zu verleiten, wie es bei Ihrer stetig wachsenden Fangemeinde in all den Jahren geglückt ist. Ihr Thema ist und bleibt die Liebe in all ihren Möglichkeiten zum Großartigen, Rührenden, Melancholischen, Abgründigen und Schmerzhaften. Insofern gelten meine besten Geburtstagsglückwünsche einem Phänomenologen der Liebe, immer Träumer und doch ganz Realist. Ihre Beziehungschroniken folgen einem bezwingenden ästhetischen Konzept, dem sie in all den Jahren treu blieben und das nunmehr einen Reifungsprozeß erfährt. Ich bin gespannt auf Ihren nächsten Film und wünsche Ihnen für die Zukunft alles Gute, vor allem Gesundheit und viel Kreativität. Mit freundlichen Grüßen Christina Weiss" |
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26.11.2004 | Ein wunderbarer Tag: erste Besprechungen im Produktionsbüro, dann hab ich 3 Stunden gebraucht, um einen neuen Laserdrucker zu installieren (was nicht am Mac sondern an Epson lag - Scheißbedienungsanleitungen). Und ein paar Stunden später Angebote, die genau in mein Konzept vom Filmedrehen passen. Ein bißchen das Gefühl, als hätte alle Welt auf mich und das, was ich will und brauche, gewartet. | |
29.11.2004 | Auch das gehört zu meinem Beruf: heute
habe ich "DER PHILOSOPH" mit englischen Untertiteln in das NTSC-Format
umgewandelt für einen Fan in Mexiko. Der Aufwand, da ich sowas nicht
jeden Tag mache, ist erheblich. Ich verlange dafür 50 Euro, und trotzdem
lassen sich viele Leute davon nicht abschrecken. Am Mittwoch trifft sich das Filmteam im Produktionsbüro für ein erstes Gespräch über das Drehen von "DU HAST GESAGT, DASS DU MICH LIEBST": |
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