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06 Dezember


01.12.2006  

Die Buchhaltung von Moana und Prometheus macht mir schwer zu schaffen. Mitten in diese extrem scheußliche Arbeit kommt Reinhard Barnsteiner (24 Bilder Filmvertrieb) aus München zu mir. Wir gehen essen und sprechen über die Zukunft und über die Liebe. Das war ein schöner Nachmittag.

03.12.2006  

Bin fast den ganzen Tag damit beschäftigt, Fotos von "DETEKTIVE" für eine DVD, die Kinowelt Ende März herausbringen will, einzuscannen. Nach 40 Fotos gebe ich auf. Das ist Sklavenarbeit. Hier 2 Arbeitsfotos von den Dreharbeiten im Sommer 1968. Damals war ich 28 und hatte einen richtigen amerikanischen Regie-Stuhl.

   
09.12.2006  

Morgen Mittag sitze ich im Flieger nch New York. Sechs Stunden später fliege ich weiter nach Orlando. Von da aus muss ich nochmal eineinhalb Stunden Auto fahren. Ich bin so aufgeregt wie nie zuvor. Am Montagmorgen werde ich am Strand sitzen und überlegen, wie ich aus diesem Roman (Ortheil, Die große Liebe) ein Drehbuch machen kann. Liebe Leser, leider nicht live. Aber ein bisschen was von dem, was mit mir beim Schreiben passiert, werde ich hier schon berichten. Hoffentlich werde ich beim Schwimmen nicht von einem Haifisch gefressen! Die gibt es da und in den Flüssen gibt's auch Giftschlangen und Krokodile.

11.12.2006   Heute morgen um 2 Uhr in der Nacht war ich endlich da. Habe so gut wie gar nicht geschlafen und dann am Strand mit der Arbeit am Drehbuch angefangen. Es war stürmisch, am Strand lagen überall blaue Quallen. Doch dann besuchten mich Pelikane und vor meinem Auto neben der Straße stand ein Kranich. Das Schreiben des Drehbuchs wird noch schwieriger, als ich mir daa gedacht habe.
   
   
   
   
   
13.12.2006   Heute am 3. Schreibtag hat mich ein heiliger Zorn auf den Roman, nach dem ich das Dehbuch schreiben soll, gepackt. Jetzt kann's nur noch besser werden.
Auf dem Foto unten nochmal eine blaue Qualle.
14.12.2006   Heute hat sich auch noch das Wetter gegen mich gewandt: es regnet.
Zwei Pelikane besuchen mich am Strand. Sie denken sicher, was ist das für ein Verrückter.
    Am Abend erreicht mich noch eine Kritik der Suttgarter Zeitung zu "Rauchzeichen", der noch immer in Berlin (5. Woche), seit heute aber auch in Stuttgart und Hamburg läuft:

"Der Pragmatismus der Sechzigjährigen
Der Film „Rauchzeichen" des unermüdlichen Rudolf Thome vollendet dessen „Zeitreisen"-Trilogie, es ist der Film über die Zukunft. Doch wie in den vorausgegangenen Teilen „Rot und Blau" (2002) und „Frau fährt, Mann schläft"(2003) entwirft Thome nicht etwa eine Zukunftsvision, sondern ein komplexes poetisches Spannungsgeflecht: In der Gegenwart sind Vergangenheit und Zukunft gleichermaßen geborgen. Stilsicher beginnt der Film mit einer retrofuturistischen Einstellung, die in den sechziger Jahren jedem Science-Fiction-Film zur Ehre gereicht hätte, um danach eine Reihe klassischer Westernkonstellationen durchzuspielen.

Ein Mann aus Amerika (Karl Kranzkowski) kommt nach Sardinien, findet seine verlorene Tochter (Joya Thome), begegnet seiner einstigen Liebe (Adriana Altaras) und verliebt sich aufs Neue in deren beste Freundin, die Exastronautin Annabella (Hannelore Elsner). Ihm steht die Zukunft weit offen. Der hier stets etwas unsympathisch wirkende, selbstbezogene Pragmatismus der heute Sechzigjährigen trifft dabei auf Signale aus der Gegenwart wie Terrorismus, das gespannte Verhältnis zwischen der Neuen und der Alten Welt oder den Tod des Kinos.

Dass Thome-Figuren mit ihren Wurzeln in der Westberliner Boheme hier wie Westernfiguren agieren, mag Anhänger des Realismus befremden. Wer jedoch mit Thomes Kosmos vertraut ist, wird aufregende Parallelen und Varianten zu alten Erzählungen wie „Das Geheimnis" (1994) entdecken. Rudolf Thome ist nämlich nicht nur ein zuverlässiger Chronist unserer Zeit, sondern auch ein Meister des seriellen Erzählens."
Ukr in Stuttgarter Zeitung 14.12.2006

15.12.2006   Heute war der bisher beste Schreibtag. Obwohl es vom Wetter her zunächst ganz und gar nicht danach aussah.

17.12.2006   Heute am 7. Schreibtag zum erstenmal verschwinden die Wolken (bei der Fahrt zum Meer hat es noch geregnet) und dann habe ich strahlende Sonne bei 27 Grad. Ich gehe zum erstenmal im Meer baden. Wow! Ich habe jetzt drei Titel zur Auswahl: DIE MEERESFORSCHERIN; ITALIENISCHE REISE oder REISE NACH ITALIEN.
18.12.2006   Wieder strahlend blauer Himmel. Heute von Anfang an. Trotz schlechter Wettervorhersage. Wen die Wetternachrichten nerven, braucht hier nicht mehr lesen. Goethe hat in seiner "Italienischen Reise" (die ich hier nachmittags lese) auch immer Wetterbeobachtungen gemacht. Ich befinde mich da in guter Gesellschaft.
19.12.2006   Morgen ist der letzte Tag der handschriftlichen Notizen. Am Donnerstag geht es los mit dem richtigen Drehbuch. Auf den beiden nächsten Bildern mein abendlicher Spazierweg zum Fluss (in dem man wegen der Alligatoren nicht baden kann).
   
   
22.12.2006  

Ich bin jetzt bei Szene 14. Das Arbeiten am Strand war nicht mehr möglich. Es scheint zwar die Sonne und ich kann den Text in der Sonne auf meinem neuen MacBook sehr gut lesen, aber es weht ein so starker Wind wie nie zuvor. Deshalb musste ich heute meinen Arbeitsplatz wechseln. Kein Blick mehr auf das Meer, sondern umgeben von einem Bretterzaun, der mich vor neugierigen Blicken schützt. Hinter mr ein junger Frangipanibaum und um mich rum, sich sonnend, jede Menge kleine Eidechsen. Das ist auch nicht schlecht, da ich seit meiner Kindheit Eidechsen liebe.

   
24.12.2006   Ich wünsche allen Lesern des Moana-Tagebuchs FROHE WEIHNACHTEN!
26.12.2006   Bin bis Szene 36 gekommen. Heute war das Meer ganz ruhig. Fast keine Wellen. Eine schöne Frau ging am Strand vorbei und sammelte Muscheln. Ich schaute ihr lange nach. Plötzlich wurde der Himmel rabenschwarz und es schüttete nur so auf mich herunter. Gottseidank war mein Laptop schon wasserdicht verpackt (sonst könnte ich das hier nicht mehr schreiben).
27.12.2006   Heute Nacht fiel die Nachttemperatur hier auf 5 Grad (ca. 20 Grad Unterschied zur Nacht davor). Um 10 Uhr am Strand waren es trotz strahlend blauem Himmel gerade mal 12 Grad. Ich fühlte mich, da ein starker Wind wehte beim Schreiben wie in Sibirien und habe mich in Pullover und meine dicke deutsche Winterjacke einmummeln müssen.
29.12.2006   Ich kriege hier einfach kein richtiges Gefühl fürs Wetter. Heute morgen Sonne, kaum war ich um 9 Uhr am Strand, war der Hmmel finster wie die Nacht. Ich schrieb mein tägliches Pensum, heute sogar 2 Szenen mehr (bin jetzt bei Szene 60). Kaum war ich fertig und packte meinen Computer ein, fing es an zu tröpfeln. Als alles wieder im Auto verstaut war, und ich nachhause fuhr, regnete es in Strömen.
30.12.2006   Heute gingen die Wetterwünsche, die man mir gemailt hat, in Erfüllung. Es war heiß und es wehte fast kein Wind. Ich komme bis Szene 67 und mein Held sieht zum erstenmal das Bild von Carlo Crivelli.

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