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07 Januar


01.01.2007  

Heute Nacht war ein gigantischenr Mondhof zu sehen. Das gilt ja als Schlechtwetterzeichen, ich nehm es trotzdem als gutes Zeichen. Ich will in diesem Jahr total optimistisch sein.


02.01.2007   Mein Optimismus gestern war berechtigt. Ich kam bis Szene 85. Das Ende des Schreibens kommt so langsam in Sicht. Am Strand waren relativ viele Leute. Ich musste mal wieder meinen Arbeitsplatz verlegen. Eine kleine Ganeshafigur hilft mir seit gestern bei der Arbeit.


03.01.2007   Gestern war's mal wieder eisig kalt am Meer. Ich muss sehr aufpassen, dass ich mich nicht erkälte (denn viele meiner Freunde hier sind schon erkältet). Nach dem Schreiben, auf dem kurzen Dünenstück zwischen Strand und Straße, liegt vor mir auf dem Weg eine wunderschöne braun-gelb gemusterte Schlange. Ich stelle mein Gepäck ab, um den Fotoapparat aus meiner Tasche zu holen. Als ich schließlich woweit bin, ein Foto von ihr zu machen, ist sie schon fast ganz im Gebüsch verschwunden. Ich habe im Internet nachgeguckt. Es war mit ziemlicher Sicherheit eine nicht giftige Corn Snake. - Also auch wenn ich auf sie draufgetreten wäre, wäre ich mit dem Leben davongekommen. Statt eines Fotos - ein Link zu der Seite, wo sie abgebildet und beschrieben ist.
04.01.2007   Gestern hat's geregnet, heute war's brütend heiß: 30 Grad. Bin inzwischen bei Szene 106. Den Roman, nach dem ich schreibe, hasse ich immer noch. Ich denke aber, es ist mir gelungen, einen Thomefilm daraus zu machen. Wir werden es sehen.
06.01.2007   Heute war das Wetter traumhaft. Auf dem Weg zum Strand glitzerten die Blätter der Palmen silbrig im Licht der Morgensonne. Ich kam bis Szene 126 und bin danach zum erstenmal eine größere Strecke im warmen Meer geschwommen. Morgen noch drei oder vier Szenen, dann bin ich mit dem Drehbuch fertig. Am 12. Januar fliege ich zurück nach Berlin.
07.01.2007   Heute ist der 28. Schreibtag. 140 Szenen. Ich bin mit dem Drehbuch fertig.
10.01.2007   Gestern sank die Temperatur hier innerhalb von drei Stunden von 20 auf 10 Grad Celsius. Bevor es so kalt wurde traf ich dieses Eichhörnchen.
11.01.2007   Bei extrem starkem Wind zum letzten Mal am Strand: ich entdecke einen kleinen Vogel, der nur noch ein Bein hat, aber wie seine Kollegen winzige Tierchen aus dem gerade von den Wellen überspülten Strand pickt und dann, wenn eine neue Welle kommt, schnell weghüpft, denn laufen kann er ja mit einem Bein nicht mehr. Er ist auch ganz allein. Wahrscheinlich ist er für die anderen, die ja immer zu mehreren sind, sowas wie ein Aussätziger.
13.01.2007   Ich bin wieder zurück in Berlin. Hier ist alles grau und düster. Morgen fange ich an, das Drehbuch in Final Draft umzuschreiben. Mein Auto springt nicht mehr an. Meine Tochter Joya ist heute siebzehn Jahre alt geworden.
14.01.2007   Habe meine Fähigkeiten überschätzt. Ich bin in einem Niemandsland - weder in Berlin, noch in Florida. Aber morgen werde ich bestimmt anfangen, das Drehbuch umzuschreiben. Mein Gott, das sind 140 Szenen!
15.01.2007   Jetzt bin ich wieder auf meinem Bauernhof. Zunächst funktionierte mein Internet nicht, aber nach einem Anruf bei der Telekom-Störungsstelle klappte es wieder. Kaum war ich drin, erhalte ich die Nachricht, dass
DU HAST GESAGT, DASS DU MICH LIEBST in der Kategorie "Beste Kamera" beim Deutschen Filmpreis durch die Vorauswahl gekommen ist. Ute Freund wird einen Luftsprung machen
. Jetzt muss ich 900 DVD's herstellen lassen.
17.01.2007   Ich musste gestern wieder wegen der DVD's nach Berlin zurückfahren. Habe dadurch wieder einen Tag verloren. Heute habe ich endlich mit der Drehbuchbearbeitung angefangen: die ersten 27 Szenen sind fertig, und ich stelle - ein bisschen überrascht - fest, wie gut und wie genau mein Florida-Drehbuch ist. Ich war auf das Schlimmste gefasst. Morgen kann ich also in Ruhe weiterschreiben. Hier ein Foto meines neuen (alten) Arbeitsplatzes. Rechts neben dem Computer, auf einem Ziegelstein, die kleine Ganeshafigur, die mir am Strand in Florida schon beim Schreiben dieses wirklich schwierigen Drehbuchs geholfen hat.
18.01.2007   Ich bin noch immer beim Umschreiben des Drehbuchs. Und auch heute wieder überrascht, was mir in Florida am Strand so alles eingefallen ist. Mein Drehbuch gefällt mir immer besser. Ich komme bis Szene 53. Draußen weht schon jetzt ein starker Wind. Auf dem kleinen See vor meinem Fenster gibt es jetzt schon fast Wellen. Hoffentlich weht der Orkan, der bald kommen soll, mein Auto nicht weg.
19.01.2007  

Der Orkan Kyrill gestern fühlte sich an wie ein Weltuntergang. Kurz vor 19 Uhr war der Strom weg. Kein Fernsehen, kein Internet, kein Telefon. Um halb zehn ging er nochmal an, aber leider nur für 10 Minuten. Und das blieb dann so. Heute morgen war es schon empfindlich kalt. Ich habe den Ofen angefeuert und dann bei Kerzenlicht geschrieben, bis der Akku in meinem Laptop leer war. Glücklicherweise habe ich jede Menge Kerzen von den Dreharbeiten in Sardinien. Jetzt um 13.30 Uhr haben wir wieder Strom, allerdings nur von einem fahrbaren Aggregat. Das Leben hier ist noch immer provisorisch.

20.01.2007   Gestern habe ich mit den Stromleuten geredet. ich wollte genau wissen, wieviel Sprit sie haben und wie sicher die Stromversorgung ist. Als ich hinter dem Aggregat hervorkam und über die Straße gehen wollte, kam ein Auto. Es hat mich zwar nicht überfahren, es hat gebremst, aber ich habe mich mit meiner rechten Hand gegen die herankommende Motorhaube gestützt und seit gestern abend tut mir meine rechte Hand - mit der ich schreiben muss - richtig stark weh. Was wird noch alles passieren, bis dieses Drehbuch fertig wird!
Auf dem Foto unten das Aggregat, dass die Heizungen im ganzen Dorf wieder in Betrieb hält und den Akku in meinem Laptop! In ganz Südbrandenburg gibt es nur drei fahrbare Aggregate. Die Götter haben eins davon in dieses winzige 100-Einwohnerdorf geschickt.
21.01.2007  

Heute morgen begegne ich der Autofahrerin, die mich vorgestern fast überfahren hat. Sie hat zwei kleine Kratzer auf ihrer Motorhaube und eine Delle, die ich nicht erkennen kann. Sie hat schon mit der Polizei und ihrer Versicherung geredet und sagt, das alles meine Schuld sei. Als sechzigjähriger Mann müsse ich wissen, wie man über eine Straße geht. Ich sei ja kein Kind mehr. Sie hat gesagt, dass sie meine Beine gesehen hat und deshalb schon etwas abgebremst hat. Aber sie hat nur abgebremst, nicht voll gebremst und ist auch nicht ausgewichen. Was würde sie sagen, wenn sie mich mit ihrem Auto mit 50 kmh voll erwischt hätte und ich jetzt tot oder halbtot im Krankenhaus läge? Die Warnbojen auf dem Foto oben waren, als das alles passiert ist, noch nicht da. Wären sie da schon da gewesen, hätte sie sowieso schon langsamer fahren müssen. Ich habe ihr gesagt, dass sie auf jeden Fall eine Teilschuld hat, dass ich bereit bin, ihr den Schaden am Auto bis zu zweihundert Euro zu bezahlen, aber wenn sie mehr will, es auf eine Gerichtsverhandlung ankommen lasse. Mein Gott, ich habe andere Probleme. Ich komme heute trotz Schmerzen in der rechten Hand bis Szene 122. Morgen werde ich mit Sicherheit fertig. Denke ich. Draußen auf dem Dorfteich sehe ich schon wieder große Wellen. Es sieht ganz so aus, als käme der nächste Sturm. Das Licht hier flackert auch schon wieder ein bisschen.
Ich habe versucht, das hier hochzuladen, nichts geht mehr. Es heißt nur noch "suche nach dem PPPoe-Host". Aus trauriger Erfahrung weiß ich, dass das fürs Internet tödlich ist.

22.01.2007   Ich bin jetzt wieder in Berlin. Das Drehbuch ist fertig. Und ich auch. Nächste Woche kommen die Filme für den Deutschen Filmpreis. Dann muss ich 80 Stunden Filme gucken.
24.01.2007   Ich mache mein erstes Feuer in diesem Jahr. Ein Freudenfeuer zur Fertigstellung des Drehbuchs.
25.01.2007   Die DVD zu "DETEKTIVE" (Kinowelt) wird noch nicht im März erscheinen. Und das Thome-Buch (Schüren-Verlag) auch noch nicht.
Draußen ist jetzt auch hier der erste Schnee gefallen und mein kleiner Teich ist weiß.

27.01.2007   Die Tage auf meinem Bauernhof gehen leider zuende. In der Nacht hat es wieder ein bisschen geschneit.



29.01.2007   Wieder in Berlin. Die beiden Bilder aus DAS SICHTBARE UND DAS UNSICHTBARE in meiner Wohnung erinnern mich daran, was ich als Nächstes tun muss.
30.01.2007   Am 10. Februar um 15.50 Uhr läuft PARADISO - SIEBEN TAGE MIT SIEBEN FRAUEN auf 3SAT.
31.01.2007   Heute treffe ich meine Cutterin, Dörte Völz-Mammarella. Das Wiedersehen, zum erstenmal nach der Mischung von DAS SICHTBARE UND DAS UNSICHTBARE, ist schön. Sie reisst mich aus der deprimierendsten aller meiner Tätigkeiten: bis morgen früh muss die Buchhaltung für meine vier Firmen bis einschließlich heute fertig sein (wahrscheinlich muss ich morgen noch früher als sonst aufstehen).
Übrigens: Die letzten drei Bilder im Moana-Tagebuch sind HDR-Bilder. ich wundere mich, dass niemand, der diese Seite täglich liest, sich über die seltsame Qualität dieser Bilder wundert. Naja, von mir ist man wohl alles gewohnt.

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