Blog
Termine
Thome
Kontakt
Filmografie
Tagebuch
Drehbuch
Dreharbeiten
Montage
Archiv

07 März

01.03.2007  

Eine schlechte Nachricht für meine Feinde, eine gute für meine Freunde: die Kontroll-Röntgenaufnahme meiner Lunge von heute zeigt eine erhebliche Verbesserung: Ich werde es also überleben (und das heißt weiter Filme machen). Da ich seit 14 Tagen nicht mehr rauche, erhöhen sich meine Chancen ein wenig (nach 50 Jahre Rauchen), ein vielleicht stattliches Alter zu erreichen.

04.03.2007   Ich gehe jeden Tag spazieren und atme dabei tief ein und aus. Das tut gut. Das Resultat: ich mache mal wieder Fotos. Ab morgen soll es ja sogar ein bisschen frühlingshaft werden.


05.03.2007   Gestern Nachmittag kriege ich einen Anruf von Laurence Gavron aus dem Senegal (das ist die Frau von Martin Schäfer - mein Kameramann von "FREMDE STADT" bis "DAS MIKROSKOP") - Wir werden uns bei einer kleinen Martin Schäfer-Retrospektive Mitte April in Ludwigsburg nach vielen Jahren wiedersehen.
Heute morgen um halb sieben, kurz nach Sonnenaufgang, ein Blick aus dem Fenster auf den Dorfteich.

Im Garten blühen die letzten Schneeglöckchen und die ersten Krokusse.

08.03.2007  

Mein uraltes Arbeitszimmer hier auf dem Bauernhof habe ich vorgestern erstmal ganz leergeräumt, um dann darin die Untertitel von "DAS SICHTBARE UND DAS UNSICHTBARE" zu kontrollieren. Das Spotting von Holland Subtitling ist hervorragend.

Gestern hatte es hier 16 Grad. Da habe ich Wäsche gewaschen und in der Sonne getrocknet und dann angefangen, meine verwilderten Kletterrosen einmal radikal zu schneiden. Heute ist es fast schon den ganzen Tag ziemlich finster und das Thermometer kommt gerademal auf 10 Grad. Ich will Frühling!!!

09.03.2007   Die englisch untertitelten DVD's von "DAS SICHTBARE UND DAS UNSICHTBARE" kommen heute morgen an und gehen jetzt in die Welt.
Der Himmel ist heute von Anfang an strahlend blau: der Frühling ist jetzt greifbar nah. Meine Planung für die nächsten sechts Monate: ein neues Drehbuch (mal wieder live im Internet) ab 14.Mai bis ca. 14. Juni. Ich habe natürlich keine Ahnung, was das wird. Wenn es geht, möglichst ein Drehbuch, das ich erst im Oktober/November drehen kann. Bunte Blätter wie bei Hitchcock "The Trouble with Harry" wäre schön.
10.03.2007  

Heute ist der Himmel eher grau. Ich nutze eine Sonnenscheinphase, um meine Hecke zu schneiden. Nach einem Drittel bin ich müde und das Resultat ist auch nicht besonders ermutigend. Das linke Heckenstück steigt langsam an, und das rechte Heckenstück ist erheblich höher als das linke. Das tut mir leid, aber ich bin halt kein Perfektionist: beim Hecke schneiden, wie auch beim Filme machen.

In der Scheune sammeln sich allmählich Dinge, die zeigen, was ich schon alles gemacht habe.

13.03.2007   Heute vor genau vierzig Jahren hat mich Klaus Lemke für seinen Film "48 Stunden bis Acapulco" als Produktionsleiter engagiert. Ich hatte drei Kurzfilme gedreht und war Kreditsachbearbeiter in einer Bausparkasse. Zwei Monate später, zwei Tage vor Drehbeginn, hat Klaus Lemke mich gefeuert, weil ich in der Nacht für sein Gefühl zu lange mit der Hauptdarstellerin Christiane Krüger (Tochter von Hardy Krüger) telefoniert hatte. Meine Erklärung für das Telefonat und seine Dauer - wir haben über die Dreharbeiten von "HATARI!" gesprochen - hat er nicht akzeptieren wollen. Das Gute daran war auf jeden Fall, dass ich wieder frei war und Zeit hatte, Filmprojekte in Gang zu bringen. Vielleicht wäre ich sonst heute Direktor einer Bausparkasse???
14.03.2007   Ich versuche mein Leben wieder in Ordnung zu kriegen. Habe heute ca. 30 T-Shirts gewaschen und feststellen müssen, dass ich insgesamt ca. 50 Stück habe. Vielleicht werde ich ab Mai nur noch T-Shirts tragen? Ganz im Hintergrund, im Garten, habe ich ein paar aufgehängt, weil da draußen mehr Wind ist.

Morgen werde ich mich um meine Socken kümmern (ich schätze, dass ich inzwischen so etwa 5000 habe). Dabei denke ich dann an einen schönen Kurzfilm von Martin Gressmann (der bei mir bei "SIEBEN FRAUEN" die Kamera gemacht hat) - der Film heißt "MEINE SOCKEN". Da werden die Probleme, die ich morgen haben werde, behandelt.
15.03.2007   Heute ist viel passiert. Hannelore Elsner ruft mich aus Japan an. Sie dreht am Fujiyama einen Film mit Doris Dörrie. Dann kamen viele emails und Telefonate. Dabei geht's um alles Mögliche: Festivals, Preise, Fans, die dieses oder das wollen…usw. Vielleicht sollte ich mal ein paar Tage lang meinen Computer und mein Telefon nicht anfassen?!
Das Wetter soll ja jetzt wieder schlecht werden. Also noch ein Foto ein Foto vom vom Sonnenuntergang heute abend.
17.03.2007   Am Donnerstagabend (15.3.) bekam ich um 17 Uhr einen Anruf von der Firma, die die Verleihung des Deutschen Filmpreisers organisiert: Sie wollten unbedingt die Telefonnummer und die Adresse von Ute Freund (die für "DU HAST GESAGT, DASS DU MICH LIEBST" vor-nominiert war). Ich habe denen gegeben, was sie wollten und dachte insgeheim: WOW! - Ute Freund wird vielleicht nominiert für den Kamerapreis. Hab mich richtig auf den nächsten Tag gefreut. Am nächsten Morgen schaffe ich es rechtzeitig vor dem Fernseher beim ZDF-Morgenmagazin zu sitzen (bei denen meine langjährige Regie-Assistentin Claudia Duffke arbeitet) und was höre ich als Erstes, die Nominierungen für den Kamerapreis sind: Frank Griebe (PARFÜM), Benedict Neuenfels (FÄLSCHER) und Judith Kaufmann (VIER MINUTEN). Alle drei Filme sind auch als Bester Film nominiert. Das ist sehr eintönig. - Ich auf jeden Fall war bis auf die Knochen frustriert. Ich habe, vermutlich als einziges Akademiemitglied, alle Filme gesehen - und das wäre nicht meine Auswahl gewesen.
Das Problem ist: kein Akademiemitglied hat eine Lungenentzündung und daher die Zeit, alle Filme zu sehen, also orientiert man sich (falls man überhaupt mitstimmt) an allgemein in der Luft liegenden Tendenzen (Texte von wichtigen Personen, Kritiken, Zuschauerzahlen) - naja, und dann gibt es eben solche Ergebnisse.
Ich freue mich auf jeden Fall, dass ein Filmemacher, Fred Kelemen, auch Mitglied geworden ist (er hat mich ein Jahr lang darin bestärkt, dagegen zu sein - aber dann kam Hannelore Elsner, und ich habe mich von ihr überzeugen lassen, doch auch Mitglied zu werden).
Morgen Abend läuft auf Tele 5 um 20.15 Uhr ein Film von Clint Eastwood ""Weißer Jäger, schwarzes Herz", den ich sehr liebe.
19.03.2007  
Meine Magnolie will jetzt endlich blühen, aber die kalten Nächte der nächsten Tage werden sie daran hindern.
Der Marder, der mich letztes Jahr ca. 7000 € gekostet hat, weil er die gesamte Isolierschicht meines Badezimmers zerfressen hat, um sich dann in den Hohlräumen häuslich einzurichten (darauf ist dann bei minus 10 Grad ein Wasserrohr geplatzt), ist wieder da und macht genau das Gleiche wie vorher. Da ich seine Verwüstungen nicht bezahlen kann, war heute ein Jäger bei mir. Der will den Marder fangen (aber so einfach ist auch das nicht; Marder stehen unter Naturschutz; fangen darf sie nur ein Jäger; und außerdem vom 1. März bis zum 15. Oktober darf ein Jäger sie nicht einmal in einer Lebendfalle fangen). Mein Jäger meinte, dass er dazu eine Genehmigung der "Unteren" Jagdbehörde braucht und dass er sie vielleichrt auch kriegt.
Um den Marder zu vergrämen (was erlaubt ist), gab er mir den Rat, überall im Speicher Menschenhaare zu verteilen, sämtlichen Kot einzusammeln und ein Radio aufzustellen. Das mit dem Kot habe ich als Erstes gemacht. Dann beim Friseur 3 Plastiksäcke voller Haare besorgt, und jetzt liegen überall auf meinem Speicher Haare. Es sieht so aus als hätte ich mehrere Menschen umgebracht. Ein Radio habe ich leider nicht mehr. Muss mir wohl morgen eins kaufen. Oder vielleicht ein i-Pod mit Anlage. Dann könnte ich ihm eine Musik zusammenstellen, auf der er mit seiner Frau richtig gut tanzen kann.
21.03.2007   Heute habe ich das Buch von Beate Ludwig: "Von Mardern und Menschen" gelesen (tut mir leid, dass ich im Moana-Tagebuch dauernd von Mardern rede, aber das ist im Moment, von der Lugenentzündung mal abgesehen, mein größtes Problem). Bin jetzt ein bisschen klüger, wie Marder denken und fühlen und wie ein Marderleben so funktioniert.
22.03.2007   Werde heute morgen von der Mardermusik geweckt, schaue auf mein Außenthermometer: 0,5 Grad, dann aus dem Fenster und kann nicht glauben, was ich da sehe: Schnee. Einen Tag nach Frühlingsanfang.
24.03.2007   Zwei Tage später bei strahlender Sonne ein letzter Schneerest - umgeben von Gänseblümchen.
26.03.2007   Es wird höchste Zeit, dass ich wieder ein Drehbuch schreibe und dann einen Film drehe. Gestern abend fotografiere ich eine halbe Stunde den Sonnenuntergang.


31.03.2007  

Hier ist alles wie immer. Der Marder hat sich tatsächlich durch Radiomusik und Haare vertreiben lassen. Wenn er zurückkommt, habe ich noch eine ganz schlimme Waffe in Bereitschaft (dank Hartmut Mausolf).
Seit 3 Tagen träume ich von Forsythien, habe heute 2 neue gekauft. Das Leben, auch wenn draußen alles Frühling ist, ist schon ziemlich kompliziert.


<< >>


Besucherzaehler