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"Rot und Blau" |
1. Woche |
8. Drehtag |
Wir haben heute in Berlin in Barbaras Wohnung in 10 Stunden 9 Szenen gedreht. Ich bin todmüde. Der Straßenlärm auf dem Dachgarten hat uns fast betäubt. Kaum waren die ersten drei Szenen gedreht, fing es an zu regnen. Adriana ist fast abgedreht. Sie war voller Energie. |
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9. Drehtag |
Den ganzen Tag Wolken und Regen. Aber wir drehen innen. Eine großartige Szene mit Hannelore Elsner und Serpil Turhan (ich benutze schon die gleichen Wörter wie mein Kameramann). Und viele, viele kleine sehr gute Szenen. Das Team ist Gottseidank entspannter als gestern. Verglichen mit einem Marathonlauf sind wir jetzt vielleicht bei Kilometer 15. Es ist merkwürdig, trotz aller Spannungen liebe ich mein Team — es ist noch immer ein Dreamteam. |
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9. Drehtag |
Das Tief Claudia will nicht weiterziehen. Ich setze alle Hoffnung auf das Hoch Brian, das uns morgen die Schlußszene auf der Dachterrasse ermöglichen soll. Nur noch 3 Szenen in Barbaras Wohnung. |
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11. Drehtag |
Das Hoch Brian kam mit 2 Stunden Verspätung, aber immer noch rechtzeitig. Wir sind alle ziemlich glücklich.Wir können die Schlußeinstellung des Films bei strahlender Sonne drehen.Später in der Nacht singt Serpil ein trauriges türkisches Lied und findet eine neue Familie. |
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12. Drehtag |
Adriana Altaras ist heute abgedreht. Ich bin traurig darüber. Sie ist in diesem Film ganz anders als früher. Wir drehen 5 Einstellungen an 3 verschiedenen Drehorten, sind immer früher fertig als in der Dispo geplant und vor und nach der einzigen Außenszene regnet es. Heute morgen stand im Internet bei Wetter-Online zum ersten Mal seit 4 Wochen, daß es vielleicht zum Monatsende sommerlich werden könnte. Können sich Außenstehende überhaupt vorstellen, wie wichtig das Wetter für Produktionen wie diese ist? |
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13. Drehtag |
Was für ein Tag! Zuerst ein scheinbar langweiliges Drehen von Verbindungsszenen, die ich für nicht so wichtig gehalten habe und von denen jede einzelne ihre eigene Stärke gezeigt hat. Vor allem die Szene zwischen Barbara und Samuel und dann Gregor. Und dann noch eine Autofahrt im Taxi mit Hannelore Elsner, wo ich eigentlich gar nicht mitfahren wollte. Im zweiten Take passierte dann plötzlich das Wunder: in ihrem Gesicht wurden plötzlich andere Gesichter sichtbar. Gesichter von früher. Ich hatte ihr gesagt, Du fährst im Taxi zu Ilke und guckst aus dem Fenster. Es ist eine Reise. Und dann wurde es eine Reise. Zu Ilke und zu ihr. In ihre Vergangenheit. Dann sahen wir die Muster der letzten drei Tage. Alle waren dabei. Alle haben gespürt, daß es ein wunderbarer Film werden wird. Ich habe Michael Wiesweg umarmt und alle anderen haben geklatscht. Für Außenstehende mag es übertrieben scheinen, aber wir sind tatsächlich ein Dreamteam. Morgen ist drehfrei. Am Donnerstag, den 25. Juli, geht es weiter. Dann feiern wir unser Bergfest und ab Mitternacht feiern wir Hannelore Elsners 60. Geburtstag. |
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