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"Rot und Blau" |
1. Woche |
14. Drehtag |
Ein anstrengender Tag mit vielen Pausen. Immer wenn wir fertig sind mit einer Einstellung, fängt es an zu regnen. |
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15. Drehtag |
Das ganze Dreamteam hängt heute in den Seilen. Die Frauen tragen Brillen (um ihre Augen zu verbergen?). Meine Stimme klingt so, als sei ich erkältet. Aber ich bin nicht erkältet, schuld ist Sarah Wieners guter Wein und Hannelore Elsners 60. Geburtstag, der halt erst um Mitternacht angefangen hat. Hanns Zischler singt ein schönes Lied. Dann wird getanzt. Es ist sehr spät geworden. Trotzdem läuft alles wie von der Produktionsabteilung geplant. Morgen mache ich eine Seite über unser Fest (falls ich früh genug aufwache). Morgen drehen wir eine der wichtigsten Szenen des Films. |
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16. Drehtag |
Wir drehen 10 Szenen von 11 Uhr bis 23.30. Ilkes Wohnung ist abgedreht. Die Spuren, die das Bergfest in unseren Gesichtern hinterlassen hat, sind fast wieder verschwunden. In den nächsten 3 Tagen wird es tropisch heiß, und wir werden unsere wichtigsten Berliner Außenszenen am Wannsee drehen. Ich bin hundemüde, aber entspannt und glücklich. |
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17. Drehtag |
Für das gesamte Team war heute nur ein Vierteldrehtag. Strahlende Sonne. Ein Vorgeschmack auf das, was uns morgen am Wannsee bevorsteht. Mit Miniteam waren wir dann bei Nauen, um den ICE, die erste Einstellung des Films (die ja deshalb besonders wichtig ist), zu filmen.Wir haben lange über die Möglichkeiten diskutiert, und ich habe hin und her überlegt. Wir haben zwei verschiedene ICE's mit zwei verschiedenen Objektiven gefilmt und hatten dabei das "Glück des Tüchtigen". Kaum war die Kamera aufgebaut, kam schon der erste (viel früher als wir dachten). Aber Gottseidank war genau in diesem Augenblick alles fertig. Sogar der Akku war angeschlossen. Dann haben wir 2 Stunden in glühender Hitze gewartet, ein bißchen von dem Mais aus dem Maisfeld vor uns genascht und wieder kam der nächste ICE früher und auch den haben wir gekriegt. Frank hat 100 Meter entfernt von uns den Ton aufgenommen und er ist ganz wunderbar. Über allem liegt das ohrenbetäubende Zirpen der Grillen (sagten mir die anderen). Ich konnte leider nur sagen, daß ich nichts davon hören kann. — Vor zwei Monaten konnte ich die Grillen noch Zirpen hören. |
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18. Drehtag |
Bei 33 Grad im Schatten alle Szenen am Wannsee gedreht. Vielleicht zwei davon die schönsten Szenen des Films (welche sag ich jetzt nicht). Manchmal, denke ich, erzählen die Bilder genausoviel wie die Gesichter - oder noch mehr. Mir wird klar, ohne "Venus" hätte ich diesen Film so nicht zu drehen gewagt. Kein Film von mir hatte jemals einen so stringenten Stil. Das liegt an Michael Wiesweg und an unsere an ein Wunder grenzende Übereinstimmung über das, was "Kino" ist. |
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19. Drehtag |
Am Morgen alle Muster bis gestern. Viel Begeisterung! Ich erspare mir jetzt, einzelne Szenen hervorzuheben. Ich und alle anderen sind gespannt auf den Film, der ja schon fast fertig ist. Und dann den ganzen restlichen Tag Autoszenen. Bei 34 Grad! Und dann wieder - nicht erwartete Überraschungen bei Hannelore Elsner und Serpil Turhan. Wir befinden uns im absoluten Einklang mit den Göttern, die einen solchen Film möglich machen und die uns immer wieder unglaubliche Geschenke, die wir hoffentlich verdient haben, machen. Das letzte Foto hier hat Hannelore Elsner gemacht. Am Donnerstag gehen wir in die vierte und letzte Woche. |
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