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"Venus talking" |
1. Woche |
21.08.2000 |
Was für ein Tag! Nach einem drehfreien Tag hat das gesamte Team neue Energien. Max mit seinen beiden Kindern wird immer stärker. Wir schaffen 8 Szenen. Und zum Schluß die Liebesszene zwischen Venus und Max ist, denke ich, ein Höhepunkt. Sehr komplex, sehr dicht und vor allem, sehr emotional. Sabine Bach wird von Tag zu Tag freier. Ich bin tief bewegt von dem, was sie spielt und glücklich, daß ich mit ihr arbeiten kann. Ich glaubte sie zu kennen und entdecke immer mehr Neues. Es macht mir richtig Spaß, mit ihr zu arbeiten. Und dann die Kinder. Ich hätte nie gedacht, daß Kinder so professionell spielen können! |
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22.08.2000 |
Wir haben jetzt unseren Rhythmus gefunden. Wir drehen jetzt jeden Tag von Mittag an bis tief in die Nacht. Wir produzieren Hochleistungskino zum Taschengeldpreis. Aber wir haben einen gewaltigen Vorteil: wir haben absolute Freiheit!!! Wenn wir 5 oder 10 Millionen Mark hätten, wären doppelt soviele Menschen am Set, viele würden mitreden und wir wären beim Drehen nur halb so glücklich. Ich denke, das aufregende Kino der Zukunft kann sich nur auf die Art, die wir hier praktizieren, abspielen. Ich bin manchmal unendlich müde, denke daran, daß dieser Film mein letzter sein könnte, aber wenn meine Schauspieler gut sind, kriege ich aus einer Quelle, die ich nicht kenne, schier unendliche Kraft und habe Ideen und Pläne, die weit in die Zukunft reichen. |
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23.08.2000 |
Das Wetter ist auf unserer Seite. Alles könnte wie geplant laufen, aber immer wieder bereiten technische Pannen schier unüberwindliche Schwierigkeiten. Wir liegen um 2 Szenen hinter dem Drehplan zurück. Das Problem haben wir morgen. Aber ich denke, wenn etwas klappen muß, dann klappt es. Wir drehen die letzte Einstellung des Films gegen 2.00 Uhr, und die Natur, die sowieso macht, was sie will, bietet uns beim 6. Take der Schlußeinstellung heulende Hunde, die wie Wölfe klingen (unser Tonmeister ist begeistert) und Fröschequaken. |
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24.08.2000 |
Wir haben alle Szenen auf dem Bauernhof gedreht. Bis auf die Computer-Inserts, die wir auch in Berlin machen können. Wir sind erschöpft und brauchen alle Schlaf und einen freien Tag. Auch Sally ist jetzt abgedreht. Schade. Sie war mit aller Energie dabei. Wenn sie nicht gedreht hat, hat sie die Klappe geschlagen. |
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27.08.2000 |
Der erste Tag im Glashaus. Strahlende Sonne, schöne Bilder, viel Technik. Venus beginnt zu schreiben und flirtet mit der Webcam. Ich beiße herzhaft in ein Stück Fleisch des Berliner Caterings und im Fleisch bleibt meine provisorische Brücke stecken. Es macht nicht nur Spaß, älter zu werden (etwas Spaß macht es schon, weil man doch einigen Dingen gelassener gegenübersteht). |
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