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    Berlinale 2000
Silberner Bär für eine herausragende Leistung an das Darstellerensemble

Prädikat: Besonders Wertvoll

Darsteller Adam
Eva
Lulu
Berenice
Billy
Jacqueline
Lilith
Marion
Lucia
Katharina
Rolf Silber
Der Zauberer
Die Wahrsagerin
und die Kinder:
Thomas
Maria
Paul
Cosi

Hanns Zischler
Cora Frost
Adriana Altaras
Irm Herrmann
Guntram Brattia
Amelie zur Mühlen
Sabine Bach
Khyana el Bitar
Isabel Hindersin
Valeska Hanel
Marquard Bohm
Ully Loup
Angelika Margull

Nicolai Thome
Joya Thome
Lucas Hoppe
Cosima Lustig

Stab Buch, Regie
Dialogbearbeitung
Produktionsleitung
Kamera
Kameraassistenz
Materialassistent
Regieassistenz
Kostüme
Kostümassistenz
Maske
Ausstattung
Ausstattungsassistenz
Oberbeleuchter
Beleuchter
Ton
Tonassistenz
Script
Standfoto
Kinderbetreuung
Best Boy
Schnitt
Schnittassistenz
Musik
Filmgeschäftsführung
Rudolf Thome
Peter Lund
David Fermer
Reinhold Vorschneider
Sabine Ohle
Jens Boeck
Sülbiye V. Günar
Gioa Raspe
Maria Mentrup
Annett Schulze
Angelika Margull
Martin Keller
Theo Lustig
Dirk Siegert
Heino Herrenbrück
Stephan Stoyke
Silke Schlichting
Simone Weigelt
Florencia Hurtado
Leon Ilsen
Karin Nowarra
Joachim Demmer
Wolfgang Böhmer
Ulrich Adomat

Daten Drehzeit
Drehorte


Länge des Films

Uraufführung
7. August 1999 - 10. September 1999
Mecklenburg-Vorpommern, Berlin, Jüterbog

2.810 Meter, 102 min 42 sec

BerlinaleWettbewerb 14. 02. 2000 18.00 Uhr

Inhalt   Adam Bergschmidt, so nennen wir einen Mann in den besten Jahren - eben ist er sechzig geworden -, und sein Paradies ist ein Häuschen in der weiten Seenplatte von Mecklenburg-Vorpommern.
Hier baut Adam sein Gemüse an, er redet mit den Bäumen und wässert seine Blumen mit Seewasser, er genießt die frische Luft am Morgen und das Gras unter den bloßen Füßen. Hier findet er die Einsamkeit, die er braucht, um seine Sinfonien zu schaffen. "Wenn es mir gelänge, die Vergangenheit, die Gegenwart und die Zukunft in einer Musik zusammenzukriegen. Das wäre es. Dann könnte ich aufhören."

So schwebend zwischen dem gestern und dem Morgen, nimmt Adam die Gelegenheit wahr, seinen Sechzigsten zu feiern im Kreise seiner Lieben. Sieben Lieben, die sieben wichtigsten Frauen seines Lebens: Eva natürlich, seine junge Frau, des weiteren Berenice und Lulu (eine Schauspielerin), mit denen er zuvor verheiratet war, dazu Lilith und Marion (Literaturstudentin), Jacqueline und Lucia (eine Opernsängerin), mit denen Freundschaft und Liebe und Sex ihn verbanden. Frauen, denen er sich immer noch hahe fühlt, und die sein Leben heute, mit Eva und den zwei Kindern, mit Wehmut wahrnehmen, mit einem Gefühl der Nostalgie und ein wenig Neid. "Adam, du lebst wie im Paradies. Womit hast du das verdient?"

Sieben Tage im Paradies. Eine große Familie. Sie überreichen die Geschenke zum Geburtstag - eine Decke und eine goldene Taschenuhr, ein Buch von Georg Picht und ein Bild, ein Lied - und freuen sich an den Reaktionen des Beschenkten. Sie sitzen zusammen beim Frühstück oder beim Abendessen, kochen und besorgen gemeinsam den Abwasch, es gibt lange Spaziergänge durch die Landschaft. Man lernt sich kennen und horcht sich gegenseitig ein wenig aus, versucht, sich ein Bild zu machen von der Vergangenheit und zu sehen, wie man selber hineinpasst. Zusammen geht es im Sonderbus nach Berlin, zur Uraufführung einer neuen Komposition für Tenor, Trompete und Streichquartett, und zu Zauberkünstler und Wahrsagerin. Gemeinsam pflanzt man Pappeln, "sechzig Stück, eine für jedes Jahr". Die Kinder fangen eine Schlange und danach ein paar Mäuse -als Schlangenfraß, für die Tage zurück in Berlin.

Ein Film über Werden und Sein, Erinnern und Erwarten. Über den Gedanken der Zeit, "der uns eigentlich von Geburt bis zum Tod beherrscht". Aber gibt es das wirklich, die Zeit?
Eine Woche, in der man seine Angst verliert. Sieben Tage, kann das Paradies nicht länger dauern? Nicht alles wird geklärt in diesen Stunden, vieles bleibt angedeutet, in Gesten und in Blicken. Ausgesprochen würde es stören, zu viel zerstören von der gemeinsamen Vergangenheit.

Sieben Tage, sieben Lieben. Was beginnt wie ein arkadisches Familienfest, erweist sich am Ende auch als ein richtiger "Männerfilm". Eine Freundschaft ist entstanden in diesen Tagen, zwischen zwei Männern, die sich viele Jahre nicht gesehen hatten: Adam und Billy, sein Sohn aus der ersten Ehe, mit Berenice. Mit einer knüppelharten ersten "Aussprache" fing es an, auf einem gemeinsamen Spaziergang im Wald, zwischen dem Vater und dem Sohn: dem erfolgreichen, zufriedenen Komponisten und dem Joschka-hörigen Politrebell. Aber am Ende der sieben Tage haben sie sich einiges zu sagen - und ein wenig hat eine gemeinsam geleerte Flasche Mouton Rothschild damit zu tun. Und am Ende wird, überraschend selbst im Paradies, noch ein Kind gezeugt, spontan, in einer Viertelstunde, das den Namen Sarah tragen wird.
Fritz Göttler

Kurzinhalt   Eintritt verboten - so heißt es am Anfang.
Aber keine Angst, das Paradies ist nicht verschlossen - das Verbot bezieht sich nur auf das Geburtstagszimmer, in das das Geburtstagskind nicht eintreten darf vor dem großen Tag.
Seinen sechzigsten feiert Adam Bergschmidt, der erfolgreiche Komponist, und dazu hat er die sieben wichtigsten Frauen seines Lebens ins Paradies gebeten - in seinen schöpferischen Zufluchtsort, ein Landhaus an einem See in Mecklenburg-Vorpommern.
Sieben Frauen, mehr oder weniger eng einst verbunden mit Adam und seinem Leben. Sieben Tage Gemeinsamkeit, Spaziergänge, gemeinsam essen, Erinnerungen und Erzählungen. Die Phasen und Schichten eines Lebens schieben sich übereinander, und ganz neue Erfahrungen scheinen möglich. Nichts ist abgeschlossen, aber nirgends droht ein ominöser Neuanfang.
Eine Reflexion über Zeit und Vergänglichkeit. Was als gefühlvolles Familienfest - nicht ohne Risiken - begann, als Feier der Vergangenheit, endet mit großen Aussichten und Versprechungen für die Zukunft ... Am Ende hat er es offensichtlich geschafft: "Ein Haus bauen, einen Sohn zeugen und einen Baum pflanzen. Jetzt hat Adam doch alles, was er braucht."
Fritz Göttler
Festivals   Berlin, Sao Paulo

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